Das Ende ist nahe...
Hola muchachos!
Ich habe grade einmal durchgezählt. Dies ist nun schon der 13 Blogeintrag seit ich nach Bolivien gekommen bin, wohl aber auch der letzte. Jetzt haben wir schon Juli, die WM ist in vollem Gange und in drei Wochen kommen schon die nächste Generation der Freiwilligen. Bevor ich aber anfange von dem Kommenden zu erzählen, berichte ich erstmal was seit meinem letzten Eintrag so passiert ist, soweit ich mich noch erinnere.
Die letzte Zeit war vor allem vom Arbeiten bestimmt. Nicht, dass es außergewöhnlich viel Arbeit gegen hätte, es ist eher der normale Alltag gewesen. Viel Arbeit auf der Straße, einige Kurse (Talleres de Salud), einige Feiertage (z.B. Tag der Mutter) und natürlich auch Arbeit im Büro. Von den Schuhputzerorganisationen mit denen ich arbeite gibt es auch nicht sehr viel Neues zu erzählen. Jedoch eine gute und eine schlechte Nachricht. Einer der Schuhputzer mit denen ich gearbeitet habe ist von nun ca. 3 Wochen gestorben. Er hatte wahrscheinlich Diabetes, das er nicht behandeln ließ und ist nun mit 35 Jahren gestorben.
Falls ein Schuhputzer oder Angehöriger stirbt, was bei ca. 2000 Leuten mit denen wir arbeiten natürlich oft genug vorkommt, unterstützen wir bei Bedarf bei den Kosten der Beerdigung. Da wir in diesem Fall weder eine Adresse von ihm, noch von einem Angehörigen haben, und folglich keine Möglichkeit haben Kontakt aufzunehmen, konnten wir der Familie in diesem Fall nicht helfen. In diesem Fall fährt ein befreundeter Schuhputzer von ihm diese Woche aber zu dem Dorf auf dem Altiplano, in dem seine Familie lebt. Danach wissen wir vielleicht mehr.
Helfen konnten wir dagegen schon in einem anderen Fall. Ein sehr fußballbegeisterter Schuhputzer mit dem ich arbeite, hatte ich sich vor zwei oder drei Jahren einige Bänder im Bein gerissen und hatte seitdem Schrauben und Metallstangen in seiner Bein. Für ihn eine Tragödie, weil er seitdem kein Fußball mehr spielen konnte. Vergangene Woche war nun die Operation, bei der alle Metallstützen und Schrauben wieder entfernt werden konnten. VamosJuntos unterstützte die Operation mit 50 %, was in diesem Fall ca. 170 Euro waren. Nun läuft er zwar noch drei Wochen in Krücken (ich kanns ihm nachfühlen), kann aber in zwei oder drei Monaten wieder Fußball spielen, war für ihn pures Lebensglück bedeutet. Trotz Krücken wird er die drei Wochen wohl dennoch Schuhe putzen.
Ansonsten haben wir hier grade deutsche Prominenz zu Gast. Oliver Mommsen, der Bremer Tartortkommissar, ist grade mit einem Kamerateam hier. Sie drehen eine Dokumentation über eine Schuhputzerin mit der wir arbeiten. Genauer läuft das so, dass Mommsen sie eine Woche lang begleitet. Also bei ihr in der Wohnung wohnt, sie beim Schuhcreme verkaufen begleitet und mit ihr Schuhe putzt. Dabei wird auch VamosJuntos immer wieder gezeigt, wovon wir uns natürlich ein bisschen Publicity erhoffen. Ausgestrahlt wir die Dokumentation wohl erst in einigen Monaten mindestens im WDR.
Privat gibt’s bei mir eigentlich auch nicht so viel Neues. Ich habe mir vor zwei Wochen meinen wohl letzten Urlaub genommen und bin noch einmal nach Rurrenabace in den Dschungel gefahren. Das war noch einmal ein super Urlaub! Geführt von zwei Indiginas habe ich mit Anna, einer Freundin aus Cochabamba eine dreitägige Dschungeltour gemacht. In diesen Tagen hatte ich auch Geburtstag. Mal was anderen Geburtstag im Dschungel zu feiern. Nach den drei Tagen besuchten wir auch noch eine andere Freiwillige in der Nähe von Rurrenerbace. Um den Bericht jetzt nicht zu lang werden zu lassen, spare ich mir genauere Berichte der Tour. Wenn ihr dazu mehr wissen wollt, schreibt mir einfach. Auf jeden Fall ist mir wieder aufgefallen, was Bolivien doch für ein tolles Reiseland ist. Wenn ihr also für den nächsten Sommerurlaub noch keine Pläne habt, denkt mal drüber nach!
So, soviel erstmal von den letzten Wochen. Die kommende Zeit ist wohl erstmal von Abschied geprägt. Sobald am 30. Juli die neuen Freiwilligen kommen, werden wir sie eine Woche in die Arbeit auf der Straße einarbeiten, das wird dann der Abschied von den Schuhputzern und der Arbeit. Die anderen Freiwilligen fliegen dann am 9. August. Das wir dann der Abschied von der WG. Einige Tage später kommt dann mein Bruder Jakob. Ihm werde ich dann noch zwei, drei Tage La Paz zeigen und dann starten wir unsere Reise durch Peru und Ecuador. Dies wird dann der Abschied von La Paz und Bolivien. Ich finde diese Staffelung eigentlich ganz gut.
Welche Tour Jakob und ich genau machen werden, haben wir noch nicht geplant. Das gute ist hier in Lateinamerika, dass alles sehr spontan läuft. Häufig kann man zum Beispiel Überlandbusse erst am gleichen Tag kaufen, Vorausplanung ist da gar nicht erwünscht. Spätenstens am 2. September müssen wir dann in Quito sein, von wo aus Jakob dann nach Deutschland zurückfliegt. Ich habe dann noch einige Tage alleine in Ecuador, in denen ich lediglich nach Cuayalaquil kommen muss, eine Hafenstadt, von wo aus am 10. September mein Containerschiff ablegt. Dies fährt dann über Panama, wo ich zweimal jeweils einen Tag am Festland habe, durch den Panamakanal nach Catagena, Columbien, wo ich noch einmal einen Tag Aufenthalt habe. Von da geht’s dann direkt nach Rotterdam. Insgesamt bin ich damit wohl drei Wochen unterwegs und dann so am 1. Oktober wieder in Deutschland.
Was ich dann in Deutschland mache ist noch lange nicht so fix wie der Ablauf der nächsten Wochen. Ich habe mich ja für Medizin beworben. Die Ergebnisse stehen aber noch aus. Falls das nichts wird werde ich wohl erstmal ein Pflegepraktikum in Kiel oder Göttingen machen und mich dann zum Sommersemester noch einmal bewerben.
Ich freu mich schon tierisch euch alle wieder zu sehen. Ich plane eine Fototour zu machen, also eine kleine Deutschlandrundreise, bei der ich alle die wollen besuche und eine Fotozusammenstellung zeige.
Ich melde mich wieder sobald ich kann. Jetzt erstmal Daumen drücken für das heutige Finale! Ich tippe auf ein 4:1 ;)
Saludos
Ich habe grade einmal durchgezählt. Dies ist nun schon der 13 Blogeintrag seit ich nach Bolivien gekommen bin, wohl aber auch der letzte. Jetzt haben wir schon Juli, die WM ist in vollem Gange und in drei Wochen kommen schon die nächste Generation der Freiwilligen. Bevor ich aber anfange von dem Kommenden zu erzählen, berichte ich erstmal was seit meinem letzten Eintrag so passiert ist, soweit ich mich noch erinnere.
Die letzte Zeit war vor allem vom Arbeiten bestimmt. Nicht, dass es außergewöhnlich viel Arbeit gegen hätte, es ist eher der normale Alltag gewesen. Viel Arbeit auf der Straße, einige Kurse (Talleres de Salud), einige Feiertage (z.B. Tag der Mutter) und natürlich auch Arbeit im Büro. Von den Schuhputzerorganisationen mit denen ich arbeite gibt es auch nicht sehr viel Neues zu erzählen. Jedoch eine gute und eine schlechte Nachricht. Einer der Schuhputzer mit denen ich gearbeitet habe ist von nun ca. 3 Wochen gestorben. Er hatte wahrscheinlich Diabetes, das er nicht behandeln ließ und ist nun mit 35 Jahren gestorben.
Falls ein Schuhputzer oder Angehöriger stirbt, was bei ca. 2000 Leuten mit denen wir arbeiten natürlich oft genug vorkommt, unterstützen wir bei Bedarf bei den Kosten der Beerdigung. Da wir in diesem Fall weder eine Adresse von ihm, noch von einem Angehörigen haben, und folglich keine Möglichkeit haben Kontakt aufzunehmen, konnten wir der Familie in diesem Fall nicht helfen. In diesem Fall fährt ein befreundeter Schuhputzer von ihm diese Woche aber zu dem Dorf auf dem Altiplano, in dem seine Familie lebt. Danach wissen wir vielleicht mehr.
Helfen konnten wir dagegen schon in einem anderen Fall. Ein sehr fußballbegeisterter Schuhputzer mit dem ich arbeite, hatte ich sich vor zwei oder drei Jahren einige Bänder im Bein gerissen und hatte seitdem Schrauben und Metallstangen in seiner Bein. Für ihn eine Tragödie, weil er seitdem kein Fußball mehr spielen konnte. Vergangene Woche war nun die Operation, bei der alle Metallstützen und Schrauben wieder entfernt werden konnten. VamosJuntos unterstützte die Operation mit 50 %, was in diesem Fall ca. 170 Euro waren. Nun läuft er zwar noch drei Wochen in Krücken (ich kanns ihm nachfühlen), kann aber in zwei oder drei Monaten wieder Fußball spielen, war für ihn pures Lebensglück bedeutet. Trotz Krücken wird er die drei Wochen wohl dennoch Schuhe putzen.
Ansonsten haben wir hier grade deutsche Prominenz zu Gast. Oliver Mommsen, der Bremer Tartortkommissar, ist grade mit einem Kamerateam hier. Sie drehen eine Dokumentation über eine Schuhputzerin mit der wir arbeiten. Genauer läuft das so, dass Mommsen sie eine Woche lang begleitet. Also bei ihr in der Wohnung wohnt, sie beim Schuhcreme verkaufen begleitet und mit ihr Schuhe putzt. Dabei wird auch VamosJuntos immer wieder gezeigt, wovon wir uns natürlich ein bisschen Publicity erhoffen. Ausgestrahlt wir die Dokumentation wohl erst in einigen Monaten mindestens im WDR.
Privat gibt’s bei mir eigentlich auch nicht so viel Neues. Ich habe mir vor zwei Wochen meinen wohl letzten Urlaub genommen und bin noch einmal nach Rurrenabace in den Dschungel gefahren. Das war noch einmal ein super Urlaub! Geführt von zwei Indiginas habe ich mit Anna, einer Freundin aus Cochabamba eine dreitägige Dschungeltour gemacht. In diesen Tagen hatte ich auch Geburtstag. Mal was anderen Geburtstag im Dschungel zu feiern. Nach den drei Tagen besuchten wir auch noch eine andere Freiwillige in der Nähe von Rurrenerbace. Um den Bericht jetzt nicht zu lang werden zu lassen, spare ich mir genauere Berichte der Tour. Wenn ihr dazu mehr wissen wollt, schreibt mir einfach. Auf jeden Fall ist mir wieder aufgefallen, was Bolivien doch für ein tolles Reiseland ist. Wenn ihr also für den nächsten Sommerurlaub noch keine Pläne habt, denkt mal drüber nach!
So, soviel erstmal von den letzten Wochen. Die kommende Zeit ist wohl erstmal von Abschied geprägt. Sobald am 30. Juli die neuen Freiwilligen kommen, werden wir sie eine Woche in die Arbeit auf der Straße einarbeiten, das wird dann der Abschied von den Schuhputzern und der Arbeit. Die anderen Freiwilligen fliegen dann am 9. August. Das wir dann der Abschied von der WG. Einige Tage später kommt dann mein Bruder Jakob. Ihm werde ich dann noch zwei, drei Tage La Paz zeigen und dann starten wir unsere Reise durch Peru und Ecuador. Dies wird dann der Abschied von La Paz und Bolivien. Ich finde diese Staffelung eigentlich ganz gut.
Welche Tour Jakob und ich genau machen werden, haben wir noch nicht geplant. Das gute ist hier in Lateinamerika, dass alles sehr spontan läuft. Häufig kann man zum Beispiel Überlandbusse erst am gleichen Tag kaufen, Vorausplanung ist da gar nicht erwünscht. Spätenstens am 2. September müssen wir dann in Quito sein, von wo aus Jakob dann nach Deutschland zurückfliegt. Ich habe dann noch einige Tage alleine in Ecuador, in denen ich lediglich nach Cuayalaquil kommen muss, eine Hafenstadt, von wo aus am 10. September mein Containerschiff ablegt. Dies fährt dann über Panama, wo ich zweimal jeweils einen Tag am Festland habe, durch den Panamakanal nach Catagena, Columbien, wo ich noch einmal einen Tag Aufenthalt habe. Von da geht’s dann direkt nach Rotterdam. Insgesamt bin ich damit wohl drei Wochen unterwegs und dann so am 1. Oktober wieder in Deutschland.
Was ich dann in Deutschland mache ist noch lange nicht so fix wie der Ablauf der nächsten Wochen. Ich habe mich ja für Medizin beworben. Die Ergebnisse stehen aber noch aus. Falls das nichts wird werde ich wohl erstmal ein Pflegepraktikum in Kiel oder Göttingen machen und mich dann zum Sommersemester noch einmal bewerben.
Ich freu mich schon tierisch euch alle wieder zu sehen. Ich plane eine Fototour zu machen, also eine kleine Deutschlandrundreise, bei der ich alle die wollen besuche und eine Fotozusammenstellung zeige.
Ich melde mich wieder sobald ich kann. Jetzt erstmal Daumen drücken für das heutige Finale! Ich tippe auf ein 4:1 ;)
Saludos
Die Arbeit und der Besuch meiner Schwester...
unten folgen noch mehr Fotos...
8.09.14
Hallo ihr Lieben,
diese Mal habe ich noch nicht mal geschafft monatlich zu schreiben, aber als Entschuldigung: in der letzten Zeit war auch ziemlich viel los.
Nicht nur, dass es neben der normalen Straßenarbeit auch noch einige andere Aktivitäten anstanden, auch hatte ich reichlich Besuch und bin gut gereist. Aber erstmal zur Arbeit. Im letzten Beitrag habe ich über die Verteilung des Schulmaterials erzählt. Über dies hatten wir noch ein weiteres Projekt bezüglich des Schulbeginns. Anders als in Deutschland haben die bolivianischen Schulen Schuluniformen. Diese sind aber nicht grade billig, müssen aber von den Schülern selbst finanziert werden. Hinzu kommen dann noch die Lehrbücher, die bezahlt werden müssen. Grade bei mehreren Kindern stellt das für viele Familien eine Herausforderung da.
Das "Projecto Movimiento"
Um also dennoch den Schulbesuch der Kinder zu ermöglichen, bieten wir jedes Jahr das „Projecto Movimiento“ an. Hier müssen sowohl die Eltern einen halbtägigen “Taller” (=Kurs) zu Erziehungsfragen belegen, als auch die Schüler. Im Gegenzug erhalten sie eine finanzielle Unterstützung von bis zu 300 Bolivianos. Die Verteilung der Einladungen zu den jeweiligen Talleres, die direkte Vorbereitung und nicht zuletzt Talleres selbst kosten viel Zeit. Es gibt also immer gut zu tun. Darüber hinaus wurden anlässlich des Tages des Kindes die besonders guten Schüler ausgezeichnet und konnten sich, sozusagen als Bonus, ein Geschenk aussuchen, das allerdings im weitesten Sinne mit der Schule in Verbindung stehen muss (z.B. neue Schuhe). Ansonsten haben wir vor mittlerweile gut vier Wochen das alljährliche Fußballtunier veranstaltet, bei dem alle Schuhputzer mit denen wir arbeiten in Team gegeneinander angetreten sind. Wir Volontäre konnten leider nicht mitspielen, weil es einfach zu viel zu organisieren gab.
Was meine Arbeit auf der Straße betrifft, gibt es da wenig Neues. Diese Kontinuität ist ja auch genau der Witz der Sache.
Ab in die Jungel mit meiner Schwester
So und nun zu den schon angekündigten Reisen und Besuchen. Vor mittlerweile schon eineinhalb Monaten war meine liebe Schwester Luise für drei Wochen zu Besuch. Die ersten Tage blieben wir in La Paz, und ich zeigte Luise meine Arbeit und sie akklimatisierte sich erst einmal ein bisschen an die Höhe. Nach drei, vier Tagen dann verließen wir das Altiplano um La Paz und fuhren per Nachbus nach Cochabamba, eine Stadt in den Ausläufern der Yungas. Dort kenne ich einige andere deutsche Freiwillige bei denen wir unterkamen. Nicht ganz zufälligerweise war genau das Wochenende an dem wir da waren, der cochabambinische Karneval, mit großem Umzug Feier. Nach drei Tagen ging es dann weiter in der Nationalpark Villa Tunari. Dieser liegt noch einmal tiefer als Cochabamba und ist schon sehr tropisch. Passender Weise hatte Luise dort dann auch noch Geburtstag. An diesem Tag fuhren wir mit dem Motorrad Taxi zu einem der Parks, wo wir eine ganz private Führung bekamen und die beeindruckensten Tiere und Pflanzen bewundern konnten. Von Affen bis Riesenarmeisen war alles dabei. Besonders entzückt waren wir von einem kleinen Wesen dessen Namen ich leider vergessen hab – eine Art gelenkiger Nasenbär. Auch dieses Geschöpf war schwer an uns (vor allem aber an Luise interessiert). Unsere Führerin erzählte uns dann, das dies wohl daher käme, das kürzlich eine französische, blode Freiwillige für einen Monat dort gearbeitet habe, für die der Nasenbär Luise fälschlicherweise halten würde.
Von diesem Park aus liefen wir dann über eine Urwaldstraße zum nahegelegenen Park. Dieser war eher auf den Kick ausgelegt: hier gibt es nach den Höhen gestaffelte Riesenschaukeln und Seilbahnen, mit denen mal Mogli-gleich durch den Jungel schwingen kann. Luise hatte nach der ersten vier Meter Schaukel genug und machte lieber Fotos von mir wie ich aus den verschiedensten Höhen und Lagen durch die Gegend Schwang. Der Höhepunkt war eine 18 Meter Schaukel (siehe Foto).
Abends stellte sich dann noch ein mehr oder weniger gravierendes Problem heraus. Wie uns vorher versichert gab es in dem Dorf Villa Tunari zwar zwei Geldautomaten, die beide jedoch mit internationalen Karten nicht funktionieren. Schließlich standen Luise und ich in Villa Tunari, ohne Geld. Nach längerem rumtelefonieren erfuhren wir dann zum Glück die Nummer einer deutschen Freiwilligen, die in Valla Tunari arbeiten, von der wir uns dann, Gott sei Dank, Geld für die Weiterfahrt leihen konnten.
Von Villa Tunari aus fuhren wir weiter nach Sante Cruz. Dort sind wir in einem ganz guten Hostal untergekommen. Luise hatte leider ziemlich schlimme Magenprobleme, weswegen wir schließlich einen Arzt aufgesucht haben. Wie sich herausstellt, hatte sie sich Salmonellen eingefangen, die wir mit den richtigen Medikamenten dann aber ganz gut in Griff bekommen haben. In Santa Cruz blieben wir 3 Nächte. Die Tage verbachten wir damit durch das sehr schöne Stadtzentrum zu schlendern, die im Vergleich zu La Paz recht westliche Lebensweise im sehr warmen Klima zu genießen und auch ein wenig schoppen zu gehen. Von Santa Cruz fuhren wir dann in einer 16 Stunden Busfahrt zurück nach La Paz.
Zurück in La Paz hatten wir dann noch einmal vier Tage Zeit, in denen ich leider aber arbeiten musste. Trotzdem konnte ich Luise noch einiges zeigen. Wir besuchten zwei Schuhputzer zuhause. Der Bruder des einen ist Hutmacher. Ich hatte ihn schon vorher gebeten, meiner Schwester einen herzustellen – mein nachträgliches Geburtstagsgeschenk (siehe Foto).
Am letzten Abend gingen wir dann noch ins Stadion. Bolivar, einer der beiden Stadtvereine spielte.
Am nächsten Tag –schwubsdiwubs – war Luise auch schon wieder weg.
Hallo ihr Lieben,
diese Mal habe ich noch nicht mal geschafft monatlich zu schreiben, aber als Entschuldigung: in der letzten Zeit war auch ziemlich viel los.
Nicht nur, dass es neben der normalen Straßenarbeit auch noch einige andere Aktivitäten anstanden, auch hatte ich reichlich Besuch und bin gut gereist. Aber erstmal zur Arbeit. Im letzten Beitrag habe ich über die Verteilung des Schulmaterials erzählt. Über dies hatten wir noch ein weiteres Projekt bezüglich des Schulbeginns. Anders als in Deutschland haben die bolivianischen Schulen Schuluniformen. Diese sind aber nicht grade billig, müssen aber von den Schülern selbst finanziert werden. Hinzu kommen dann noch die Lehrbücher, die bezahlt werden müssen. Grade bei mehreren Kindern stellt das für viele Familien eine Herausforderung da.
Das "Projecto Movimiento"
Um also dennoch den Schulbesuch der Kinder zu ermöglichen, bieten wir jedes Jahr das „Projecto Movimiento“ an. Hier müssen sowohl die Eltern einen halbtägigen “Taller” (=Kurs) zu Erziehungsfragen belegen, als auch die Schüler. Im Gegenzug erhalten sie eine finanzielle Unterstützung von bis zu 300 Bolivianos. Die Verteilung der Einladungen zu den jeweiligen Talleres, die direkte Vorbereitung und nicht zuletzt Talleres selbst kosten viel Zeit. Es gibt also immer gut zu tun. Darüber hinaus wurden anlässlich des Tages des Kindes die besonders guten Schüler ausgezeichnet und konnten sich, sozusagen als Bonus, ein Geschenk aussuchen, das allerdings im weitesten Sinne mit der Schule in Verbindung stehen muss (z.B. neue Schuhe). Ansonsten haben wir vor mittlerweile gut vier Wochen das alljährliche Fußballtunier veranstaltet, bei dem alle Schuhputzer mit denen wir arbeiten in Team gegeneinander angetreten sind. Wir Volontäre konnten leider nicht mitspielen, weil es einfach zu viel zu organisieren gab.
Was meine Arbeit auf der Straße betrifft, gibt es da wenig Neues. Diese Kontinuität ist ja auch genau der Witz der Sache.
Ab in die Jungel mit meiner Schwester
So und nun zu den schon angekündigten Reisen und Besuchen. Vor mittlerweile schon eineinhalb Monaten war meine liebe Schwester Luise für drei Wochen zu Besuch. Die ersten Tage blieben wir in La Paz, und ich zeigte Luise meine Arbeit und sie akklimatisierte sich erst einmal ein bisschen an die Höhe. Nach drei, vier Tagen dann verließen wir das Altiplano um La Paz und fuhren per Nachbus nach Cochabamba, eine Stadt in den Ausläufern der Yungas. Dort kenne ich einige andere deutsche Freiwillige bei denen wir unterkamen. Nicht ganz zufälligerweise war genau das Wochenende an dem wir da waren, der cochabambinische Karneval, mit großem Umzug Feier. Nach drei Tagen ging es dann weiter in der Nationalpark Villa Tunari. Dieser liegt noch einmal tiefer als Cochabamba und ist schon sehr tropisch. Passender Weise hatte Luise dort dann auch noch Geburtstag. An diesem Tag fuhren wir mit dem Motorrad Taxi zu einem der Parks, wo wir eine ganz private Führung bekamen und die beeindruckensten Tiere und Pflanzen bewundern konnten. Von Affen bis Riesenarmeisen war alles dabei. Besonders entzückt waren wir von einem kleinen Wesen dessen Namen ich leider vergessen hab – eine Art gelenkiger Nasenbär. Auch dieses Geschöpf war schwer an uns (vor allem aber an Luise interessiert). Unsere Führerin erzählte uns dann, das dies wohl daher käme, das kürzlich eine französische, blode Freiwillige für einen Monat dort gearbeitet habe, für die der Nasenbär Luise fälschlicherweise halten würde.
Von diesem Park aus liefen wir dann über eine Urwaldstraße zum nahegelegenen Park. Dieser war eher auf den Kick ausgelegt: hier gibt es nach den Höhen gestaffelte Riesenschaukeln und Seilbahnen, mit denen mal Mogli-gleich durch den Jungel schwingen kann. Luise hatte nach der ersten vier Meter Schaukel genug und machte lieber Fotos von mir wie ich aus den verschiedensten Höhen und Lagen durch die Gegend Schwang. Der Höhepunkt war eine 18 Meter Schaukel (siehe Foto).
Abends stellte sich dann noch ein mehr oder weniger gravierendes Problem heraus. Wie uns vorher versichert gab es in dem Dorf Villa Tunari zwar zwei Geldautomaten, die beide jedoch mit internationalen Karten nicht funktionieren. Schließlich standen Luise und ich in Villa Tunari, ohne Geld. Nach längerem rumtelefonieren erfuhren wir dann zum Glück die Nummer einer deutschen Freiwilligen, die in Valla Tunari arbeiten, von der wir uns dann, Gott sei Dank, Geld für die Weiterfahrt leihen konnten.
Von Villa Tunari aus fuhren wir weiter nach Sante Cruz. Dort sind wir in einem ganz guten Hostal untergekommen. Luise hatte leider ziemlich schlimme Magenprobleme, weswegen wir schließlich einen Arzt aufgesucht haben. Wie sich herausstellt, hatte sie sich Salmonellen eingefangen, die wir mit den richtigen Medikamenten dann aber ganz gut in Griff bekommen haben. In Santa Cruz blieben wir 3 Nächte. Die Tage verbachten wir damit durch das sehr schöne Stadtzentrum zu schlendern, die im Vergleich zu La Paz recht westliche Lebensweise im sehr warmen Klima zu genießen und auch ein wenig schoppen zu gehen. Von Santa Cruz fuhren wir dann in einer 16 Stunden Busfahrt zurück nach La Paz.
Zurück in La Paz hatten wir dann noch einmal vier Tage Zeit, in denen ich leider aber arbeiten musste. Trotzdem konnte ich Luise noch einiges zeigen. Wir besuchten zwei Schuhputzer zuhause. Der Bruder des einen ist Hutmacher. Ich hatte ihn schon vorher gebeten, meiner Schwester einen herzustellen – mein nachträgliches Geburtstagsgeschenk (siehe Foto).
Am letzten Abend gingen wir dann noch ins Stadion. Bolivar, einer der beiden Stadtvereine spielte.
Am nächsten Tag –schwubsdiwubs – war Luise auch schon wieder weg.
und nun der Besuch meiner Eltern und noch mehr Fotos...
Bis zum groessten Salzsee der Welt und noch viel ...
Glücklicherweise musste ich nur gut 2 Wochen warten bis auch schon meine Eltern Christine und Heinrich kamen. (In der Zwischenzeit war noch eine Taufe, Kickboxwettbewerb etc. , aber das jetzt noch auszuführen würde zu lange dauern ;) )
Der Besuch meiner Eltern begann gleich mit einigen Schwierigkeiten. Wie hier in La Paz fast täglich, war auch am Tag, ironischerweise auch noch der 1. April, eine große Demonstration. Diesmal streikten die Mineros (die Minenarbeiter), das meistens heißt, Caos und Lärm, da die Gewerkschaften hier nicht wie Verdi mit Pfeifen auf sich aufmerksam macht, sondern mit Dynamit. Jedenfalls war der Weg zum Flughafen versperrt und ich musste auf langen Umwegen Christine und Heinrich abholen.
Christine hatte leider die erste Nacht einige Schwierigkeiten mit der Höhe. Nach reichlich Cocatee und Medikamenten ging es ihr aber rasch besser und die beiden erkundeten La Paz. Ich musste die ersten Tage noch arbeiten, konnte sie also nicht begleiten. Zum Wochenende ließen wir das Altiplano aber erst einmal hinter uns und flogen nach Sucre, die Hauptstadt Boliviens (La Paz ist nur Regierungssitz). Sucre ist eine sehr schöne, studentische, klimatisch angenehmen Stadt. Wir genossen den Flair, besichtigten das Freiheitsmuseum und zahlreiche Kirchen, ehe wir per Bus nach Potosí weiterfuhren, die Minenstadt schlecht hin. Die Streiks waren zum Glück vorübergehen ausgesetzt. Dort machten Christine und ich eine Minentour (Heinrich wollte nicht mit). Die Tour war sehr interessant und spannend, da auch hier eine detaillierte Beschreibung zu lang wäre, erzähle ich hierzu gerne auf Rückfrage mehr.
Von Potosí ging es weiter nach Uyuni.
Uyuni ist eine sehr unwirkliche Stadt. Mitten im Nirgendwo des Altiplano liegt dieses 30.000 Einwohner Örtchen. Allerdings liegt in Sichtweite der Salar Uyuni, der größte Salzsee der Welt auf über 4000 Metern. So etwas habe ich noch nie gesehen. Er ist so groß, dass man nicht hinübersehen kann und er auch vom Weltall gut zu erkennen ist.
Wir starteten von Uyuni mit einem bolivianisch-holländischen Pärchen auf eine dreitägige Tour. Von einer Kakteeninsel mitten auf dem See, heißen Quellen, Vulkanlandschaften, Thermalbädern bis Flamingos war alles dabei. (auch hierzu erzähle ich auch Nachfrage gerne mehr)
Besonders amüsant sind die Fotos, die man auf dem Salar machen kann, da es keine Tiefenverhältnisse gibt (siehe Foto).
Wieder zurück in Uyuni, wo wir noch eine Nacht blieben, besuchten wir noch den Zugfriedhof, der besonders im Sonnenuntergang sehr beeindruckend war. Während ich mich im Hotelzimmer entspannte, gingen Christine und Heinrich nochmal spazieren und wurde dann noch beinahe Zeuge eines Lynchmordes (Hierzu können sie aber mehr sagen).
Anstatt wie geplant morgens um 9 ging es dann abends um 6 mit dem Flugzeug nach La Paz zurück, da merkt man dann halt die fehlende deutsche Pünktlichkeit.
Die folgende Woche war ich wieder am Arbeiten, während meine Eltern Museen besuchten, mich wie schon Luise zu zwei Schuhputzern begleiteten (auch ihre Hüte bekamen) und La Paz erkundeten. In dieser Woche hatten wir auch noch 8-Monatiges, und waren Essen. Übers Wochenende fuhren wir dann noch nach Coroico, ein Städtchen mitten in den Yungas (dem schon eher tropischen Nebelwald an den Hängen der Anden). Dort verbrachten wir ein etwas luxuriöseres Wochenende, mit Pool, Sauna und Vollpension. Tagsüber fuhren wir zu einer Tierauffangstation, mit Affen, lachenden Papageien etc. .
Ping pang pong fuhren wir dann schon wieder nach La Paz und meine Eltern einen Tag später zurück in die Heimat. Mittlerweile ist das auch schon wieder drei Wochen her und das neunjährige steht schon bald an.
Es geht auch zu Fuss
Dieses Wochenende war ich schon wieder unterwegs. Da der erste Mai auch hier Feiertag ist, nahmen wir uns noch Freitag frei und wanderten diesmal nach Coroico. Wir, das heißt Ellen, Felix, Marlene und Daniela (zwei aus unserem Team) fuhren mit dem Taxi etwas raus aus La Paz und wanderten von da aus über drei Tage und zwei Nächte von schneebedeckten 5000 Metern bis tropisch-schwüle 1300 Meter. Super Tour!
Nach all diesen aufregenden Unternehmungen wird jetzt wohl auch außer der Arbeit etwas Ruhe einkehren, auch weil meine Urlaubstage langsam zur Neige gehen. Wie meine Planung danach aussieht ist noch nicht ganz sicher. Das erzähl ich dann lieber in meiner nächsten Blogs.
Bestimmt habe ich jetzt noch viele nennenswerte Dinge vergessen zu erzählen, aber so ist das eben.
Ich hoffe bei euch ist alles gesund und munter, bei mir auch jeden Fall schon.
Liebe Grüße, euer Henrik
Ps.: folgend die Fotos vom Besuch meiner Eltern...
Glücklicherweise musste ich nur gut 2 Wochen warten bis auch schon meine Eltern Christine und Heinrich kamen. (In der Zwischenzeit war noch eine Taufe, Kickboxwettbewerb etc. , aber das jetzt noch auszuführen würde zu lange dauern ;) )
Der Besuch meiner Eltern begann gleich mit einigen Schwierigkeiten. Wie hier in La Paz fast täglich, war auch am Tag, ironischerweise auch noch der 1. April, eine große Demonstration. Diesmal streikten die Mineros (die Minenarbeiter), das meistens heißt, Caos und Lärm, da die Gewerkschaften hier nicht wie Verdi mit Pfeifen auf sich aufmerksam macht, sondern mit Dynamit. Jedenfalls war der Weg zum Flughafen versperrt und ich musste auf langen Umwegen Christine und Heinrich abholen.
Christine hatte leider die erste Nacht einige Schwierigkeiten mit der Höhe. Nach reichlich Cocatee und Medikamenten ging es ihr aber rasch besser und die beiden erkundeten La Paz. Ich musste die ersten Tage noch arbeiten, konnte sie also nicht begleiten. Zum Wochenende ließen wir das Altiplano aber erst einmal hinter uns und flogen nach Sucre, die Hauptstadt Boliviens (La Paz ist nur Regierungssitz). Sucre ist eine sehr schöne, studentische, klimatisch angenehmen Stadt. Wir genossen den Flair, besichtigten das Freiheitsmuseum und zahlreiche Kirchen, ehe wir per Bus nach Potosí weiterfuhren, die Minenstadt schlecht hin. Die Streiks waren zum Glück vorübergehen ausgesetzt. Dort machten Christine und ich eine Minentour (Heinrich wollte nicht mit). Die Tour war sehr interessant und spannend, da auch hier eine detaillierte Beschreibung zu lang wäre, erzähle ich hierzu gerne auf Rückfrage mehr.
Von Potosí ging es weiter nach Uyuni.
Uyuni ist eine sehr unwirkliche Stadt. Mitten im Nirgendwo des Altiplano liegt dieses 30.000 Einwohner Örtchen. Allerdings liegt in Sichtweite der Salar Uyuni, der größte Salzsee der Welt auf über 4000 Metern. So etwas habe ich noch nie gesehen. Er ist so groß, dass man nicht hinübersehen kann und er auch vom Weltall gut zu erkennen ist.
Wir starteten von Uyuni mit einem bolivianisch-holländischen Pärchen auf eine dreitägige Tour. Von einer Kakteeninsel mitten auf dem See, heißen Quellen, Vulkanlandschaften, Thermalbädern bis Flamingos war alles dabei. (auch hierzu erzähle ich auch Nachfrage gerne mehr)
Besonders amüsant sind die Fotos, die man auf dem Salar machen kann, da es keine Tiefenverhältnisse gibt (siehe Foto).
Wieder zurück in Uyuni, wo wir noch eine Nacht blieben, besuchten wir noch den Zugfriedhof, der besonders im Sonnenuntergang sehr beeindruckend war. Während ich mich im Hotelzimmer entspannte, gingen Christine und Heinrich nochmal spazieren und wurde dann noch beinahe Zeuge eines Lynchmordes (Hierzu können sie aber mehr sagen).
Anstatt wie geplant morgens um 9 ging es dann abends um 6 mit dem Flugzeug nach La Paz zurück, da merkt man dann halt die fehlende deutsche Pünktlichkeit.
Die folgende Woche war ich wieder am Arbeiten, während meine Eltern Museen besuchten, mich wie schon Luise zu zwei Schuhputzern begleiteten (auch ihre Hüte bekamen) und La Paz erkundeten. In dieser Woche hatten wir auch noch 8-Monatiges, und waren Essen. Übers Wochenende fuhren wir dann noch nach Coroico, ein Städtchen mitten in den Yungas (dem schon eher tropischen Nebelwald an den Hängen der Anden). Dort verbrachten wir ein etwas luxuriöseres Wochenende, mit Pool, Sauna und Vollpension. Tagsüber fuhren wir zu einer Tierauffangstation, mit Affen, lachenden Papageien etc. .
Ping pang pong fuhren wir dann schon wieder nach La Paz und meine Eltern einen Tag später zurück in die Heimat. Mittlerweile ist das auch schon wieder drei Wochen her und das neunjährige steht schon bald an.
Es geht auch zu Fuss
Dieses Wochenende war ich schon wieder unterwegs. Da der erste Mai auch hier Feiertag ist, nahmen wir uns noch Freitag frei und wanderten diesmal nach Coroico. Wir, das heißt Ellen, Felix, Marlene und Daniela (zwei aus unserem Team) fuhren mit dem Taxi etwas raus aus La Paz und wanderten von da aus über drei Tage und zwei Nächte von schneebedeckten 5000 Metern bis tropisch-schwüle 1300 Meter. Super Tour!
Nach all diesen aufregenden Unternehmungen wird jetzt wohl auch außer der Arbeit etwas Ruhe einkehren, auch weil meine Urlaubstage langsam zur Neige gehen. Wie meine Planung danach aussieht ist noch nicht ganz sicher. Das erzähl ich dann lieber in meiner nächsten Blogs.
Bestimmt habe ich jetzt noch viele nennenswerte Dinge vergessen zu erzählen, aber so ist das eben.
Ich hoffe bei euch ist alles gesund und munter, bei mir auch jeden Fall schon.
Liebe Grüße, euer Henrik
Ps.: folgend die Fotos vom Besuch meiner Eltern...
Buenos Dias,
nun endlich mal wieder ein neuer Blogeintrag. Es hat sich irgendwie mittlerweile ein Monatstakt eingependelt. Wenn ich denn halten kann, bin ich ganz zufrieden. Ich hätte zwar bei weitem genug Stoff zum Erzählen für einen Zweiwochenrhythmus, aber dafür fehlen mir einfach die Zeit und die Energie. Es ist nicht immer ganz einfach sich zu erinnern, was alles die letzten vier, fünf Wochen passiert ist, aber die wichtigen Sachen krieg ich glaub ich noch zusammen. Wer sich wundert, dass ich keine Fotos hochgeladen habe: meine Internetverbindung war zu schlecht. Ich habe auf Facebook ein paar hochgeladen und werde das hier so schnell wie moeglich nachholen!
Also es ging damit los, dass wir unser Weltwärtszwischenseminar in Cochabamba hatten. Cochabamba, von La Paz aus in einer Nachtfahrt zu erreichen, ist eine der größten Städte Boliviens. Es liegt ca. 1000 m unterhalb von La Paz, auf 2600m, dadurch ist das Klima schon sehr viel wärmer. Wir hatten unser Seminar etwas Außerhalb in einer sehr schönen, weitläufigen Anlage.Das Seminar selbst war nett und entspannt. Vor allem war es gut andere deutsche Freiwillige aus allen Teilen Boliviens kennenzulernen, einerseits um sich gegenseitig auszutauschen, anderseits auch um nun die verschiedensten Anlaufstellen zu haben.
Nach diesem 6 tägigen Seminar, haben wir die Gelegenheit genutzt, schon mal in Cochabamba zu sein und noch ein paar Urlaubstage drangehängt. Von Donnerstag bis Sonntag sind wir noch in Cochabamba bei einigen anderen Freiwilligen geblieben. Dies verlängerte Wochenende war schon sehr cool. Wir haben zwar gar keine großen Aktivitäten gemacht, aber einfach mal in einem wärmeren Klima ein paar Tage auszuruhen und gut zu essen, war genau das was wir brauchten. In Cochabamba gibt es genau wie in Rio de Janeiro, eine riesige Christus Statur, die angeblich sogar etwas größer sein soll als die in Rio. Diese haben wir natürlich dann doch besucht.
Von Cochabamba aus wollten wir eigentlich noch einen dreitägigen Trip in einen Nationalpark planen. Dies stellte sich aber als schwierig raus. Wir hatten schon ein Angebot einer Reiseagentur für 1050 Bs. pro Person (ca.110 Euro), aber als wir Samstag und Sonntag wiederkamen um endgültig zu buchen, hatten sowohl dieses, wie auch alle anderen Reisebüros auf einmal geschlossen. Deshalb sind Felix, zwei andere Freiwillige und ich dann Sonntagabend auf eigene Faust in das Dorf im Nationalpark gefahren. Die Fahrt dorthin war schon unbeschreiblich. Am ehesten trifft es noch der Vergleich mit dem „fahrenden Ritter“ aus Harry Potter. Wir sind oben an der Frontscheibe eines Doppeldeckerbusses gefahren. Die Strecke, eine Art Feldweg, die alle hundert Meter ein Bach oder Fluss kreuzt, hätte jedem deutschen Bus den Rest gegeben, aber die Geländereisebusse Boliviens halten das irgendwie aus. Naja jedenfalls kamen wir dann schließlich um 1:00 Uhr nachts im dem Dorf ToroToro an, wo wir glücklicherweise noch ein Hotel fanden, in dem wir die erste Nacht geblieben sind. Am nächsten Morgen sind wir dann auf den zentralen und einzigen Platz des Dorfes gegangen und haben dort nach einem Touristeninformation oder ähnlichem Ausschau gehalten. Das hat sich dann leichter herausgestellt als erwartet. Schnell fanden wir einen Guide und einen Fahrer. Mit noch einem Chilenen und zwei Bolivianern, ging die Fahrt dann in einem Jeep los. Da der leider nur 6 Plätze hatte und auch in den Kofferraum nur zwei weitere gepasst haben, hat sich unser Guide einfach auf das Dach den Jeeps gesetzt. Nach etwa einer Stunde Fahrt, hielten wir an und marschierten zu Fuß los. Durch unser noch etwas brüchiges Spanisch wussten wir immer nicht ganz genau wo es hingeht und haben uns dann einfach mal überraschen lassen. Die erste Tour ging durch wahnsinnige Steingebilde und geheimnisvolle Gruften, die stark an Indianer Jones erinnerten, bis hin zu nicht ganz so spektakulären indigenen Wandzeichnungen. Als wir gegen Mittag zum Jeep zurückkehrten, fragte mich der Guide, ob ich nicht, anstatt mich in den Jeep zu quetschen, mit ihm auf dem Dach mitfahren wolle. Das war dann schon ziemlich cool. Auf dem Dach eines Jeeps, mit 50 Sachen, durch die Anden zu fahren, und dabei eine zu rauchen, hat schon etwas.
Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt stiegen wir erneut aus. Diesmal gingen wir zu einer Hütte, an der wir jeder einen Schutzhelm bekamen und gefragt wurden ob einer Klaustrophobie habe. Da ahnte ich schon was jetzt kommen würde. Wir gingen weiter und folgten schließlich einem Sturzbach in die tiefen eines Berges. Es gibt in der Gegend viele Tropfsteinhöhlen. Die, in der wir waren, gehört zu den größten ganz Boliviens und so kletterten wir drei Stunden durch die Gänge und Schächte, die der Bach in Millionen von Jahren in den Stein gefräßt hat. Anders als in Deutschland, sind solche Höhlen nicht ausgeleuchtet und es gibt auch keine markierten Wege, aber ein einheimischer Guide ersetzt das sehr gut. Also kamen wir schließlich gesund, munter aber schwer erschöpft wieder ans Tageslicht.
Der nächste Tag war ähnlich spektakulär. Diesmal gingen wir zu Fuß vom Dorf los. Zunächst zeigte uns unser Guide die verschiedenste Fußspuren verschiedenster Dinosaurier die vor 80 Millionen Jahren da vorbeigekommen sind. Das war schon sehr beeindruckend, wurde dann aber noch getoppt, als wir um eine Ecke bogen und sich vor uns ein 250 Meter tiefer Canyon erstreckte. Das war schon sehr malerisch: In der Tiefe plätschert ein Fluss vor sich hin und von oben sieht man Papageienschwärme fliegen.
Besonders bemerkenswert ist, dass man all diese Naturwunder ganz für sich alleine hat. Bolivien ist touristisch so unentschlossen, dass es an solchen Orten keine Snackpoints gibt und noch nicht einmal eine Plastiktüte oder eine Coladose das Bild trübt. Ich denke, es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die Touristen Bolivien als Reiseziel entdecken. Ein Flug ist weder teurer als nach Amerika und allein landschaftlich hat es so viel zu bieten, dass man den gesamten Herr der Ring hier hätte drehen können.
Naja, nachdem wir dann den Canyon bis zum Flug hinabgestiegen waren und dort an einem traumhaften Wasserfall gerastet hatten, machten wir uns auf den Heimweg. Am nächsten Tag fuhren wir zurück nach Cochabamba und von da aus per Nachtfahrt zurück nach La Paz. Um halb neun morgens ging es dann gleich zurück zur Arbeit.
Alles in allem haben wir schließlich statt 1050 Bs. 450 Bs. gezahlt und hatten dabei sogar noch mehr als uns von der Agentur versprochen wurde. Bei meiner nächsten Reise werde ich gar nicht erst nochmal in ein Touristenbüro gehen. Eine selbstorganisierte Reise ist einmal billiger, flexibler und bringt das Geld direkt zu der örtlichen Bevölkerung und nicht zu ausländischen Investoren.
Insgesamt waren wir nun also knapp zwei Wochen unterwegs. Es tat sehr gut, mal ein wenig raus aus La Paz und ins Grüne zu fahren und den Kopf von all der Arbeit und dem Gewusel der Stadt einmal frei zu bekommen. Die Arbeit ist seitdem wieder voll in Gange. Hier sind die Schulferien jetzt zu Ende, die Zeit bei VamosJuntos, in der die Verteilung des Schulmaterials losgeht. Da dies für viele der Schuhputzerfamilien, grade bei mehreren Kinder, eine ziemliche Stange Geld ist, haben wir für einen Monat eine Art Laden bei uns im Büro. Alle Schuhputzer die einen halbtägigen Kurs zu Erziehungsfragen belegen, erhalten nach der Zahlung eines symbolischen Betrags von fünf Bolivianos pro Kind ein Materialspaket im Wert von 75 Bolivianos (ca. 9 Euro), das sie sich, je nach Bedarf frei zusammenstellen können.
Die Verteilung des Materials übernehmen wir Freiwillige. Folglich sind jede Woche zwei von uns nicht auf der Straße unterwegs, sondern arbeiten in dem „Laden“ – ein sehr stressiger, aber sinnvoller Job.
In der letzten Zeit haben wir auch noch einige neue Freiwillige aus La Paz kennen gelernt, mit denen wir nun viel machen. So haben wir zum Beispiel Ellen an ihrem Geburtstag „entführt“ und sind mit ihr in die ZonaSur zum Paintballspielen gefahren - sehr spaßig.
Dieses Wochenende gab es außerdem noch ein nationales Highlight und zwar das Clasicoder beider besten bolivianischen und gleichzeitig aus La Paz kommenden Teams. Am Ende stand ein Aufregendes 3:3. Besonders „aufregend“ war, dass nach dem finalen Treffer, einige Anhänger unseres Teams auf den Zaun stiegen und feierten und ein völlig übereifriger Polizist auf die schlaue Idee kam, mit Tränengas die Feiernden zu vertreiben. Obwohl wir in einiger Entfernung standen, haben wir die Wirkung brutal gespürt. Jetzt kann ich mir erst richtig vorstellen, wie es zum Beispiel den türkischen Demonstranten gehen muss. Das ist nicht zum Lachen.
Ich könnte nun noch einige Seiten über mein Leben hier, meine Arbeit, die sinnflutartigen Regenfälle, die Teile Boliviens grade überschwemmen oder bolivianische Feste wie die Alasitas erzählen, aber das würde hier alle Kapazitäten sprengen.
Wie immer kann ich nur sagen, dass ihr mich gerne anschreiben könnt, wenn ihr noch irgendwas genauer wissen wollt. Oben unter Kommentare könnt ihr mir auch gerne eine Nachricht hinterlassen.
Ich muss jetzt noch ein Informe für unsere Réunion morgen schreiben und dann wird nochmal geputzt.
Liebe Grüße aus dem verregnetenLa Paz ins verschneite Deutschland, Henrik.
[email protected]
nun endlich mal wieder ein neuer Blogeintrag. Es hat sich irgendwie mittlerweile ein Monatstakt eingependelt. Wenn ich denn halten kann, bin ich ganz zufrieden. Ich hätte zwar bei weitem genug Stoff zum Erzählen für einen Zweiwochenrhythmus, aber dafür fehlen mir einfach die Zeit und die Energie. Es ist nicht immer ganz einfach sich zu erinnern, was alles die letzten vier, fünf Wochen passiert ist, aber die wichtigen Sachen krieg ich glaub ich noch zusammen. Wer sich wundert, dass ich keine Fotos hochgeladen habe: meine Internetverbindung war zu schlecht. Ich habe auf Facebook ein paar hochgeladen und werde das hier so schnell wie moeglich nachholen!
Also es ging damit los, dass wir unser Weltwärtszwischenseminar in Cochabamba hatten. Cochabamba, von La Paz aus in einer Nachtfahrt zu erreichen, ist eine der größten Städte Boliviens. Es liegt ca. 1000 m unterhalb von La Paz, auf 2600m, dadurch ist das Klima schon sehr viel wärmer. Wir hatten unser Seminar etwas Außerhalb in einer sehr schönen, weitläufigen Anlage.Das Seminar selbst war nett und entspannt. Vor allem war es gut andere deutsche Freiwillige aus allen Teilen Boliviens kennenzulernen, einerseits um sich gegenseitig auszutauschen, anderseits auch um nun die verschiedensten Anlaufstellen zu haben.
Nach diesem 6 tägigen Seminar, haben wir die Gelegenheit genutzt, schon mal in Cochabamba zu sein und noch ein paar Urlaubstage drangehängt. Von Donnerstag bis Sonntag sind wir noch in Cochabamba bei einigen anderen Freiwilligen geblieben. Dies verlängerte Wochenende war schon sehr cool. Wir haben zwar gar keine großen Aktivitäten gemacht, aber einfach mal in einem wärmeren Klima ein paar Tage auszuruhen und gut zu essen, war genau das was wir brauchten. In Cochabamba gibt es genau wie in Rio de Janeiro, eine riesige Christus Statur, die angeblich sogar etwas größer sein soll als die in Rio. Diese haben wir natürlich dann doch besucht.
Von Cochabamba aus wollten wir eigentlich noch einen dreitägigen Trip in einen Nationalpark planen. Dies stellte sich aber als schwierig raus. Wir hatten schon ein Angebot einer Reiseagentur für 1050 Bs. pro Person (ca.110 Euro), aber als wir Samstag und Sonntag wiederkamen um endgültig zu buchen, hatten sowohl dieses, wie auch alle anderen Reisebüros auf einmal geschlossen. Deshalb sind Felix, zwei andere Freiwillige und ich dann Sonntagabend auf eigene Faust in das Dorf im Nationalpark gefahren. Die Fahrt dorthin war schon unbeschreiblich. Am ehesten trifft es noch der Vergleich mit dem „fahrenden Ritter“ aus Harry Potter. Wir sind oben an der Frontscheibe eines Doppeldeckerbusses gefahren. Die Strecke, eine Art Feldweg, die alle hundert Meter ein Bach oder Fluss kreuzt, hätte jedem deutschen Bus den Rest gegeben, aber die Geländereisebusse Boliviens halten das irgendwie aus. Naja jedenfalls kamen wir dann schließlich um 1:00 Uhr nachts im dem Dorf ToroToro an, wo wir glücklicherweise noch ein Hotel fanden, in dem wir die erste Nacht geblieben sind. Am nächsten Morgen sind wir dann auf den zentralen und einzigen Platz des Dorfes gegangen und haben dort nach einem Touristeninformation oder ähnlichem Ausschau gehalten. Das hat sich dann leichter herausgestellt als erwartet. Schnell fanden wir einen Guide und einen Fahrer. Mit noch einem Chilenen und zwei Bolivianern, ging die Fahrt dann in einem Jeep los. Da der leider nur 6 Plätze hatte und auch in den Kofferraum nur zwei weitere gepasst haben, hat sich unser Guide einfach auf das Dach den Jeeps gesetzt. Nach etwa einer Stunde Fahrt, hielten wir an und marschierten zu Fuß los. Durch unser noch etwas brüchiges Spanisch wussten wir immer nicht ganz genau wo es hingeht und haben uns dann einfach mal überraschen lassen. Die erste Tour ging durch wahnsinnige Steingebilde und geheimnisvolle Gruften, die stark an Indianer Jones erinnerten, bis hin zu nicht ganz so spektakulären indigenen Wandzeichnungen. Als wir gegen Mittag zum Jeep zurückkehrten, fragte mich der Guide, ob ich nicht, anstatt mich in den Jeep zu quetschen, mit ihm auf dem Dach mitfahren wolle. Das war dann schon ziemlich cool. Auf dem Dach eines Jeeps, mit 50 Sachen, durch die Anden zu fahren, und dabei eine zu rauchen, hat schon etwas.
Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt stiegen wir erneut aus. Diesmal gingen wir zu einer Hütte, an der wir jeder einen Schutzhelm bekamen und gefragt wurden ob einer Klaustrophobie habe. Da ahnte ich schon was jetzt kommen würde. Wir gingen weiter und folgten schließlich einem Sturzbach in die tiefen eines Berges. Es gibt in der Gegend viele Tropfsteinhöhlen. Die, in der wir waren, gehört zu den größten ganz Boliviens und so kletterten wir drei Stunden durch die Gänge und Schächte, die der Bach in Millionen von Jahren in den Stein gefräßt hat. Anders als in Deutschland, sind solche Höhlen nicht ausgeleuchtet und es gibt auch keine markierten Wege, aber ein einheimischer Guide ersetzt das sehr gut. Also kamen wir schließlich gesund, munter aber schwer erschöpft wieder ans Tageslicht.
Der nächste Tag war ähnlich spektakulär. Diesmal gingen wir zu Fuß vom Dorf los. Zunächst zeigte uns unser Guide die verschiedenste Fußspuren verschiedenster Dinosaurier die vor 80 Millionen Jahren da vorbeigekommen sind. Das war schon sehr beeindruckend, wurde dann aber noch getoppt, als wir um eine Ecke bogen und sich vor uns ein 250 Meter tiefer Canyon erstreckte. Das war schon sehr malerisch: In der Tiefe plätschert ein Fluss vor sich hin und von oben sieht man Papageienschwärme fliegen.
Besonders bemerkenswert ist, dass man all diese Naturwunder ganz für sich alleine hat. Bolivien ist touristisch so unentschlossen, dass es an solchen Orten keine Snackpoints gibt und noch nicht einmal eine Plastiktüte oder eine Coladose das Bild trübt. Ich denke, es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis die Touristen Bolivien als Reiseziel entdecken. Ein Flug ist weder teurer als nach Amerika und allein landschaftlich hat es so viel zu bieten, dass man den gesamten Herr der Ring hier hätte drehen können.
Naja, nachdem wir dann den Canyon bis zum Flug hinabgestiegen waren und dort an einem traumhaften Wasserfall gerastet hatten, machten wir uns auf den Heimweg. Am nächsten Tag fuhren wir zurück nach Cochabamba und von da aus per Nachtfahrt zurück nach La Paz. Um halb neun morgens ging es dann gleich zurück zur Arbeit.
Alles in allem haben wir schließlich statt 1050 Bs. 450 Bs. gezahlt und hatten dabei sogar noch mehr als uns von der Agentur versprochen wurde. Bei meiner nächsten Reise werde ich gar nicht erst nochmal in ein Touristenbüro gehen. Eine selbstorganisierte Reise ist einmal billiger, flexibler und bringt das Geld direkt zu der örtlichen Bevölkerung und nicht zu ausländischen Investoren.
Insgesamt waren wir nun also knapp zwei Wochen unterwegs. Es tat sehr gut, mal ein wenig raus aus La Paz und ins Grüne zu fahren und den Kopf von all der Arbeit und dem Gewusel der Stadt einmal frei zu bekommen. Die Arbeit ist seitdem wieder voll in Gange. Hier sind die Schulferien jetzt zu Ende, die Zeit bei VamosJuntos, in der die Verteilung des Schulmaterials losgeht. Da dies für viele der Schuhputzerfamilien, grade bei mehreren Kinder, eine ziemliche Stange Geld ist, haben wir für einen Monat eine Art Laden bei uns im Büro. Alle Schuhputzer die einen halbtägigen Kurs zu Erziehungsfragen belegen, erhalten nach der Zahlung eines symbolischen Betrags von fünf Bolivianos pro Kind ein Materialspaket im Wert von 75 Bolivianos (ca. 9 Euro), das sie sich, je nach Bedarf frei zusammenstellen können.
Die Verteilung des Materials übernehmen wir Freiwillige. Folglich sind jede Woche zwei von uns nicht auf der Straße unterwegs, sondern arbeiten in dem „Laden“ – ein sehr stressiger, aber sinnvoller Job.
In der letzten Zeit haben wir auch noch einige neue Freiwillige aus La Paz kennen gelernt, mit denen wir nun viel machen. So haben wir zum Beispiel Ellen an ihrem Geburtstag „entführt“ und sind mit ihr in die ZonaSur zum Paintballspielen gefahren - sehr spaßig.
Dieses Wochenende gab es außerdem noch ein nationales Highlight und zwar das Clasicoder beider besten bolivianischen und gleichzeitig aus La Paz kommenden Teams. Am Ende stand ein Aufregendes 3:3. Besonders „aufregend“ war, dass nach dem finalen Treffer, einige Anhänger unseres Teams auf den Zaun stiegen und feierten und ein völlig übereifriger Polizist auf die schlaue Idee kam, mit Tränengas die Feiernden zu vertreiben. Obwohl wir in einiger Entfernung standen, haben wir die Wirkung brutal gespürt. Jetzt kann ich mir erst richtig vorstellen, wie es zum Beispiel den türkischen Demonstranten gehen muss. Das ist nicht zum Lachen.
Ich könnte nun noch einige Seiten über mein Leben hier, meine Arbeit, die sinnflutartigen Regenfälle, die Teile Boliviens grade überschwemmen oder bolivianische Feste wie die Alasitas erzählen, aber das würde hier alle Kapazitäten sprengen.
Wie immer kann ich nur sagen, dass ihr mich gerne anschreiben könnt, wenn ihr noch irgendwas genauer wissen wollt. Oben unter Kommentare könnt ihr mir auch gerne eine Nachricht hinterlassen.
Ich muss jetzt noch ein Informe für unsere Réunion morgen schreiben und dann wird nochmal geputzt.
Liebe Grüße aus dem verregnetenLa Paz ins verschneite Deutschland, Henrik.
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29.12.13
Hallo ihr Lieben!
Oh man oh man, wenn ich auf das Datum oben gucke, ist der letzte Blog schon fast einen Monat her. In der Tat war die Anfangszeit des Dezembers ziemlich stressig, wegen einiger vorweihnachtlicher Aktivitaeten. Die letzte Zeit war arbeitstechnisch aber umso ruhiger, deshalb zaehlt dies nicht als Ausrede. Da es hier aber soviele Moeglichekten gitb seine Zeit anders zu nutzen und ich wegen meiner neu gewonnen Mobilitaet gradezu vor Energie spruehe, hatte ich dennoch keine Zeit fuer meinen Blog.
Deshalb hier nur schonmal die kurze Notiz, dass ich noch lebe und es mir gut geht. Ein etwas ausfuehlicher Bericht kommt dann hoffentlich in der kommenden Woche nach!
Froehliche weitere Festtage und einen guten Rutsch, euer Henrik.
1.12.2013
Neben Arbeit, Haushaltsachen und anderer Freizeitgestaltung bleibt nicht mehr viel Zeit. Deshalb melde ich mich eher seltener in Deutschland, wofür ich mich hier einmal entschuldigen will. ;) So kam es auch, dass ich vor gut einer Woche meinen nächsten Blogeintrag geschrieben habe bis heute allerdings nicht die Zeit hatte ihn hochzuladen. Deshalb liefer ich diesen jetzt nach und dazu noch ein kleiner Abdate vom letzten Wochenende….
18.11.2013
Auf einmal wacht man morgens auf und die ersten drei Monate sind schon vorbei.
Vor gut einer Woche hatten wir 3 monatiges und waren, wie es schon Tradition ist zum dritten Mal schick essen. Diesmal hatte es uns zum Holländer gezogen: super Essen! Dieses Jubiläum war sogar ein besonderes, da nun schon ein Viertel unserer Zeit hier vorbei ist. Im Gegensatz zum letzten Monat ist der November arbeitstechnisch etwas ruhiger. Da wir weniger Projekte und besondere Tage haben, habe ich umso mehr Zeit auf die Straße zu gehen. Anfangs haben mich der gebrochenen Knöchel und die Krücken schon ziemlich gelähmt, aber mittlerweile haben sich Hornhaut und Muskeln gebildet und das gehen fällt mir schon deutlich leichter. Nervig ist das Ganze natürlich trotzdem sehr.
Am Freitag vor zwei Wochen waren Ellen und ich im Theater. Eigentlich wollten wir in einen Kinofilm über den Holocaust von der deutschen und französischen Botschaft anlässlich des 9. November. Es stellte sich dann heraus, dass es ein Theaterstück war und kein Kinofilm, außerdem auch nicht über den Holocaust sondern über einen deutschen Soldaten in einer französischen Familie. Das Stück war so einigermaßen, das Theater dafür umso schöner. Kurios wurde es dann, als kaum das der Vorhang gefallen war, die Leute aufsprangen und beinahe rausliefen. Ellen und ich waren nicht ganz so schnell und erhoben uns langsam, als wir schon von den Platzanweisern aufgefordert wurden, jetzt bitte zu gehen. Gleiches Phänomen hatten Felix und ich auch letztens im Stadion. Sehr merkwürdig.
Am folgenden Wochenende waren wir dann zum zweiten Mal in den „Yungas“, der Mischung aus Hochland und Jungel. Anlässlich einer Messe fuhren wir mit einigen Teammittgliedern und fünf Studienstipendiaten nach Coroico, einer sehr touristischen Kleinstadt ca. 3 Stunden Busfahrt von La Paz. Dort stellten die Stipendiaten ihre Studiengänge vor und wir erzählten über Deutschland und machten Werbung für VamosJuntos.
Coroico liegt nochmal deutlich tiefer als Irupana, unser letzten Ziel in denYungas. Dadurch ist es noch wärmer und tropischer. Um der Hitze zu ergehen sind wir dann nach der Messe etwas aus Coroico rausgefahren und haben einen Wasserfall besucht, wie man ihn aus einer Shampoowerbung kennt. Diesem Panorama konnte ich nicht wiederstehen und bin trotz Gips ins Wasser gegangen. Der Arzt meinte aber eh, dass mein Gips ruhig nass werden könnte. Die Wanderung nach Coroico habe ich dann aber doch ausgelassen und bin stattdessen mit dem Bus vorgefahren. Die übrige Zeit habe ich dann genutzt und auf Felix e-book Moby Dick zu Ende zu lesen. Am Sonntag sind wir dann zu einem malerischen Bergbach gefahren, wo man ebenfalls baden konnte und wo ich in der starken Strömung fast meine eine Krücke verloren hätte. Die Rückfahrt war dann wieder typisch bolivianisch. Nachdem wir von der Busgesellschaft erst um eine halbe Stunde vertröstet wurden, weil es noch kleinere Probleme mit dem Motor gab, hieß es wieder eine halbe Stunde später der Bus sei noch gar nicht aus La Paz losgefahren, weil er da noch auf Passagiere warte. Schließlich kamen wir dann doch noch wieder zuhause an, wo uns schon der Bruder von Leonie erwartete, der einen Tag vorher angekommen war und für ca. 4 Monate bleibt.
Am folgenden Montag erfuhren wir dann eine sehr traurige Nachricht als wie wieder ins Büro kamen. Ein Studienstipendiat, der nicht mitgefahren war, weil er arbeiten musste, ist gestorben. Wie sich herausstellte, durch einen unglücklichen Unfall im Haushalt. Ich selbst kannte ihn nur vom Sehen her. Nachmittags sind wir dann alle zusammen zu der Beerdigung auf den Stadtfriedhof gegangen. Die Beerdigungszeremonie läuft hier anders ab als in Deutschland. Auch sind die Grabstätten in Bolivien, wie man sie vielleicht aus Spanien kennt. Anstatt in der Erde vergraben zu werden, werden die Särge eingemauert.
Ob man will oder nicht, geht die Arbeit trotz eines solchen Trauertages am nächsten Tag mehr oder weniger geregelt weiter. Dies ist vielleicht auch ganz gut, weil man so wieder auf andere Gedanken kommt. Jedenfalls war der Rest der Woche ohne besondere Zwischenfälle. An diesem Wochenende waren wir dann nach einem Monat Abstinenz mal wieder abends weg. Die Krücken bringen eine gewisse Schwierigkeit mit sich, hat man sich aber einmal mit der Behinderung abgefunden, macht es umso mehr Spaß.
Samstag konnten wir dann nicht lange ausschlafen, weil wir um 10 am deutschen Friedhof sein wollten. Anlässlich des Volkstrauertages ist es Tradition zunächst mit der deutschen Gemeinde auf dem deutschen Friedhof zu gedenken und anschließend gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde auf dem jüdischen Friedhof einen kleinen Gottesdienst zu feiert. Dies war sehr interessant. Auf dem jüdischen Friedhof findet man unzählige deutsche Namen und Ortsangaben. Dies liegt daran, dass Bolivien eines der letzten Länder war, das Juden aus Europa aufgenommen hat, weshalb es hier sehr viele Deutsch-Juden gibt. Nachmittags wollte ich mir dann eigentlich eine neue Hose kaufen, doch nachdem mir der Verkäufer aus der ersten Hose gut fünf Minuten lang raushelfen musste, weil mein Gips im Weg war und er mit sagte ich solle bitte keine weiteren Hosen anprobieren, ließ ich es lieber bleiben.
Sonntag war ich dann mit Felix einen Schuhputzer besuchen, dessen Freundin für uns mit großer Freude Pique Macho kochte, mein und Felix Lieblingsgericht. Anschließend gingen wir gemeinsam ins Stadion: Bolivar 1: 1 Real Potosi, mit drei roten Karten.
Heute musste ich erneut zur Nachuntersuchung für meinen Magen und es stellte sich heraus, dass ich mal wieder Parasiten hab. Blöde Sache.
-------------------------------------
Letztes Wochenende waren wir mal wieder auf Reisen. Diesmal zum märchenhaften Titicacasee. Bevor ich nach Bolivien kam, war ich mir gar nicht sicher, ob es diesen Ort überhaupt gibt. Jetzt weiß ich‘s besser. Von La Paz nach Copacabana, dem Touristenort am Titicacasee, braucht man ca. 3 Stunden mit dem Bus. Anders als bei unseren anderen Reisen, ging es diesmal nicht Richtung Yungas, sondern Altiplano, der Hochebene auf ca. 4000 m. Ganz anders als im Tiefland ist das Altiplano alles andere als grün und fruchtbar. Es ist vielmehr eine sehr unwirkliche und unfreundliche Landschaft, leer und trostlos. Um schließlich nach Copacabana zu kommen, fährt man erst mal mit einer kleinen Fähre über einen Arm des Sees. Wir sind Freitag losgefahren und bei strömendem Regen in Copacabana angekommen, wo schon einige andere Freiwillige aus einem anderem Projekt aus La Paz auf uns gewartet haben. Außer gut essen zu gehen haben wir dann nicht mehr groß gemacht.
Am Samstag, mit bedeutend besserem Wetter, haben wir dann eine Exkursion zur berühmten Isla del Sol, der größten Insel im Titicacasee. Hier sollen nach dem Glauben der Inkas die ersten Menschen auf die Erde gekommen und der erste Inkakönig gekrönt worden sein.
Trotz leichter Schwierigkeiten mit den Kruecken und meinem Fuss, sind wir dann ein wenig ueber die Isla del Sol gewandert und haben uns die Ruinen des Inkadorfes und den alten Sonnenaltar angesehen. Von der Insel hat man in der Tat einen fantastischen Ausblick, merkt aber leider immer wieder, die diesen Ort viele Touristen besuchen.
Zum Abschluss haben wir dann noch leckeren Trucha gegessen, eine Art Forelle, die im Titicacasee lebt. Auf dieser Tour habe ich mir auch meinen bisher schlimmsten Sonnenbrand geholt. Kein Vergnuegen, aber die Schuhputzer fanden es lustig.
Neben Arbeit, Haushaltsachen und anderer Freizeitgestaltung bleibt nicht mehr viel Zeit. Deshalb melde ich mich eher seltener in Deutschland, wofür ich mich hier einmal entschuldigen will. ;) So kam es auch, dass ich vor gut einer Woche meinen nächsten Blogeintrag geschrieben habe bis heute allerdings nicht die Zeit hatte ihn hochzuladen. Deshalb liefer ich diesen jetzt nach und dazu noch ein kleiner Abdate vom letzten Wochenende….
18.11.2013
Auf einmal wacht man morgens auf und die ersten drei Monate sind schon vorbei.
Vor gut einer Woche hatten wir 3 monatiges und waren, wie es schon Tradition ist zum dritten Mal schick essen. Diesmal hatte es uns zum Holländer gezogen: super Essen! Dieses Jubiläum war sogar ein besonderes, da nun schon ein Viertel unserer Zeit hier vorbei ist. Im Gegensatz zum letzten Monat ist der November arbeitstechnisch etwas ruhiger. Da wir weniger Projekte und besondere Tage haben, habe ich umso mehr Zeit auf die Straße zu gehen. Anfangs haben mich der gebrochenen Knöchel und die Krücken schon ziemlich gelähmt, aber mittlerweile haben sich Hornhaut und Muskeln gebildet und das gehen fällt mir schon deutlich leichter. Nervig ist das Ganze natürlich trotzdem sehr.
Am Freitag vor zwei Wochen waren Ellen und ich im Theater. Eigentlich wollten wir in einen Kinofilm über den Holocaust von der deutschen und französischen Botschaft anlässlich des 9. November. Es stellte sich dann heraus, dass es ein Theaterstück war und kein Kinofilm, außerdem auch nicht über den Holocaust sondern über einen deutschen Soldaten in einer französischen Familie. Das Stück war so einigermaßen, das Theater dafür umso schöner. Kurios wurde es dann, als kaum das der Vorhang gefallen war, die Leute aufsprangen und beinahe rausliefen. Ellen und ich waren nicht ganz so schnell und erhoben uns langsam, als wir schon von den Platzanweisern aufgefordert wurden, jetzt bitte zu gehen. Gleiches Phänomen hatten Felix und ich auch letztens im Stadion. Sehr merkwürdig.
Am folgenden Wochenende waren wir dann zum zweiten Mal in den „Yungas“, der Mischung aus Hochland und Jungel. Anlässlich einer Messe fuhren wir mit einigen Teammittgliedern und fünf Studienstipendiaten nach Coroico, einer sehr touristischen Kleinstadt ca. 3 Stunden Busfahrt von La Paz. Dort stellten die Stipendiaten ihre Studiengänge vor und wir erzählten über Deutschland und machten Werbung für VamosJuntos.
Coroico liegt nochmal deutlich tiefer als Irupana, unser letzten Ziel in denYungas. Dadurch ist es noch wärmer und tropischer. Um der Hitze zu ergehen sind wir dann nach der Messe etwas aus Coroico rausgefahren und haben einen Wasserfall besucht, wie man ihn aus einer Shampoowerbung kennt. Diesem Panorama konnte ich nicht wiederstehen und bin trotz Gips ins Wasser gegangen. Der Arzt meinte aber eh, dass mein Gips ruhig nass werden könnte. Die Wanderung nach Coroico habe ich dann aber doch ausgelassen und bin stattdessen mit dem Bus vorgefahren. Die übrige Zeit habe ich dann genutzt und auf Felix e-book Moby Dick zu Ende zu lesen. Am Sonntag sind wir dann zu einem malerischen Bergbach gefahren, wo man ebenfalls baden konnte und wo ich in der starken Strömung fast meine eine Krücke verloren hätte. Die Rückfahrt war dann wieder typisch bolivianisch. Nachdem wir von der Busgesellschaft erst um eine halbe Stunde vertröstet wurden, weil es noch kleinere Probleme mit dem Motor gab, hieß es wieder eine halbe Stunde später der Bus sei noch gar nicht aus La Paz losgefahren, weil er da noch auf Passagiere warte. Schließlich kamen wir dann doch noch wieder zuhause an, wo uns schon der Bruder von Leonie erwartete, der einen Tag vorher angekommen war und für ca. 4 Monate bleibt.
Am folgenden Montag erfuhren wir dann eine sehr traurige Nachricht als wie wieder ins Büro kamen. Ein Studienstipendiat, der nicht mitgefahren war, weil er arbeiten musste, ist gestorben. Wie sich herausstellte, durch einen unglücklichen Unfall im Haushalt. Ich selbst kannte ihn nur vom Sehen her. Nachmittags sind wir dann alle zusammen zu der Beerdigung auf den Stadtfriedhof gegangen. Die Beerdigungszeremonie läuft hier anders ab als in Deutschland. Auch sind die Grabstätten in Bolivien, wie man sie vielleicht aus Spanien kennt. Anstatt in der Erde vergraben zu werden, werden die Särge eingemauert.
Ob man will oder nicht, geht die Arbeit trotz eines solchen Trauertages am nächsten Tag mehr oder weniger geregelt weiter. Dies ist vielleicht auch ganz gut, weil man so wieder auf andere Gedanken kommt. Jedenfalls war der Rest der Woche ohne besondere Zwischenfälle. An diesem Wochenende waren wir dann nach einem Monat Abstinenz mal wieder abends weg. Die Krücken bringen eine gewisse Schwierigkeit mit sich, hat man sich aber einmal mit der Behinderung abgefunden, macht es umso mehr Spaß.
Samstag konnten wir dann nicht lange ausschlafen, weil wir um 10 am deutschen Friedhof sein wollten. Anlässlich des Volkstrauertages ist es Tradition zunächst mit der deutschen Gemeinde auf dem deutschen Friedhof zu gedenken und anschließend gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde auf dem jüdischen Friedhof einen kleinen Gottesdienst zu feiert. Dies war sehr interessant. Auf dem jüdischen Friedhof findet man unzählige deutsche Namen und Ortsangaben. Dies liegt daran, dass Bolivien eines der letzten Länder war, das Juden aus Europa aufgenommen hat, weshalb es hier sehr viele Deutsch-Juden gibt. Nachmittags wollte ich mir dann eigentlich eine neue Hose kaufen, doch nachdem mir der Verkäufer aus der ersten Hose gut fünf Minuten lang raushelfen musste, weil mein Gips im Weg war und er mit sagte ich solle bitte keine weiteren Hosen anprobieren, ließ ich es lieber bleiben.
Sonntag war ich dann mit Felix einen Schuhputzer besuchen, dessen Freundin für uns mit großer Freude Pique Macho kochte, mein und Felix Lieblingsgericht. Anschließend gingen wir gemeinsam ins Stadion: Bolivar 1: 1 Real Potosi, mit drei roten Karten.
Heute musste ich erneut zur Nachuntersuchung für meinen Magen und es stellte sich heraus, dass ich mal wieder Parasiten hab. Blöde Sache.
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Letztes Wochenende waren wir mal wieder auf Reisen. Diesmal zum märchenhaften Titicacasee. Bevor ich nach Bolivien kam, war ich mir gar nicht sicher, ob es diesen Ort überhaupt gibt. Jetzt weiß ich‘s besser. Von La Paz nach Copacabana, dem Touristenort am Titicacasee, braucht man ca. 3 Stunden mit dem Bus. Anders als bei unseren anderen Reisen, ging es diesmal nicht Richtung Yungas, sondern Altiplano, der Hochebene auf ca. 4000 m. Ganz anders als im Tiefland ist das Altiplano alles andere als grün und fruchtbar. Es ist vielmehr eine sehr unwirkliche und unfreundliche Landschaft, leer und trostlos. Um schließlich nach Copacabana zu kommen, fährt man erst mal mit einer kleinen Fähre über einen Arm des Sees. Wir sind Freitag losgefahren und bei strömendem Regen in Copacabana angekommen, wo schon einige andere Freiwillige aus einem anderem Projekt aus La Paz auf uns gewartet haben. Außer gut essen zu gehen haben wir dann nicht mehr groß gemacht.
Am Samstag, mit bedeutend besserem Wetter, haben wir dann eine Exkursion zur berühmten Isla del Sol, der größten Insel im Titicacasee. Hier sollen nach dem Glauben der Inkas die ersten Menschen auf die Erde gekommen und der erste Inkakönig gekrönt worden sein.
Trotz leichter Schwierigkeiten mit den Kruecken und meinem Fuss, sind wir dann ein wenig ueber die Isla del Sol gewandert und haben uns die Ruinen des Inkadorfes und den alten Sonnenaltar angesehen. Von der Insel hat man in der Tat einen fantastischen Ausblick, merkt aber leider immer wieder, die diesen Ort viele Touristen besuchen.
Zum Abschluss haben wir dann noch leckeren Trucha gegessen, eine Art Forelle, die im Titicacasee lebt. Auf dieser Tour habe ich mir auch meinen bisher schlimmsten Sonnenbrand geholt. Kein Vergnuegen, aber die Schuhputzer fanden es lustig.
6.11.2013
Soo, nach einer längeren Pause habe ich dieses Wochenende mal wieder Zeit meinen Blog zu aktualisieren, da wir vor zwei Wochen am Wochenende zum ersten Mal aus La Paz rausgekommen sind und ein wenig mehr von Bolivien gesehen haben.
Wir hatten uns Freitag frei genommen, um schon morgens um halb sechs mit dem Bus Richtung Yungas zu fahren. Die Yungas sind die Zwischenstufe zwischen dem Hochland in dem La Paz liegt und dem tropischen Regenwald. Mitten in diesem subtropischen Bergland hat die ehemalige Gastmutter von Ellen ein idyllisches Häuschen. In dieses sind wir, also wir vier Freiwillige und eine weitere Freiwillige aus einem anderen Projekt, für dieses verlängert Wochenende gefahren. Diese Wochenende war eines der besten bisher. Das Haus liegt einsam und verlassen an einem Berghang mitten im landschaftlichen Paradies. Als ob dies nicht genug gewesen wäre, hatten wir auch noch einen Pool! Das perfekte Erholungshaus. Den Großteil des Wochenendes verbrachten wir mit Schlafen, Essen, Baden im Pool und einem Spaziergang ins benachbarte Dorf. An diesem Ort, fern von jedem Touristen, besuchten wir einen Mann, den wir von Der Gastmutter grüßen sollten. Besonders amüsant war, als er uns ganz stolz seinen ruhmreiche Seifenkiste zeigte und uns schließlich einlud eine kurze Tour durchs Dorf und den Waldweg runter zu machen. Die Flora und Fauna ist mit der in La Paz oder in Deutschland nicht zu vergleichen. Es hat sehr viel von unberührtem Urwald, mit Blumen und Vögeln die ich noch nie gesehen hatte. Besonders schön war der Kolibri! ;)
Um allerdings zu diesem Ort zu kommen, muss man erst mal die Busfahrt überstehen. Eine solche Busfahrt hab ich auch noch nicht erlebt und muss ich auch nicht nochmal. Ich glaube so etwas Gefährliches habe ich noch nie gemacht. Hin sind wir mit einem Reisebus gefahren, wie man ihn auch aus Deutschland kennt. Großteile der Strecke sind etwa so breit wie der Bus, ohne Leitplanke. Rechts geht es dann 500 Meter in die Tiefe. Also die Zigarette nach dieser Busfahrt war besonders schön. Zurück war die Fahrt dann schon deutlich besser, da wir mit einem Minibus gefahren sind, der halb so Hoch und ein viertel so breit ist. Besonders schön waren die Momente, in denen uns ein Reisebus entgegenkam und unser Bus erst mal wieder ein wenig Rückwerts fahren muss, um zu einer Stelle zu gelangen, wo die Busse aneinander vorbeikommen. Die Aussichten die wir aber auf dieser Fahrt hatten, waren atemberaubend, leider konnte man sie nicht richtig genießen.
Sonntagabend sind wir dann alle unbeschadet, abgesehen von einigen hartnäckigen Mückenstichen, wieder in La Paz angekommen, mit vielen frischen Mangos und Papaya im Gepäck.
Die folgende Woche war verhältnismäßig ruhig. Wir hatten unsere erste Tour des ProyectoTorismoSocial, die, so wie es bei einer Generalprobe sein soll, noch einige Schwachstellen hatte. Aber man sieht schon gut, wie dieses Projekt werden wird, wenn es einmal läuft.
Zweite Besonderheit war, dass ein bolivianischer Fernsehsender eine Dokumentation über VamosJuntos und Schuhputzer machte. Für dieses habe ich auch mehr oder weniger ein Interview auf Spanisch geben – hat eigentlich ganz gut geklappt ;)
Ah ja, da fällt mir ein, dass ich nächste Woche einen Spanischkurs anfangen werde, um meine Grammatik zu verbessern. Ein besseres Spanisch vereinfacht glaube ich die Arbeit enorm.
Das Wochenende in den Yungas hat mein und Felix Reisefieber geweckt. Diese Woche haben wir den Plan konkretisiert, zur WM nach Brasilien zu fahren. Da Felix leider zur Zeit des Finales Besuch von seinen Eltern bekommt, werden wir wohl während Achtelfinale/Viertelfinale für zehn Tage nach Rio und Sao Paulo fahren. Schöne Sache!
So, dies war die Beschreibung von vorletzter Woche.
Die letzten Tage gab es vor der Arbeit her eher wenig Neues zu berichten. Auf der Straße läuft alles seinen gewohnten Gang, im Büro wird die Planung kommender Aktivitäten und Tage vorangetrieben. Unmittelbar bevor steht hier am nächsten Wochenende ein Ausflug nach Coroico, eine Stadt in den Jungas. Hier werden die jeweiligen Teammitglieder von VJ über ihre Berufe erzählen, wir Freiwilligen über Deutschland.
Besonders war in der grade vergangenen Woche nur der „Taller de Salud“. Dies war ein präventiver Kurs zum Thema Gesundheit. Da leider nur wenige Schuhputzer diesen aus Eigenengagement besuchen würden, ist die Teilnahme Voraussetzung für die Unterstützung von VJ im Gesundheitsbereich.
Damit wäre zu meiner Arbeit erst mal alles neue Wesentliche gesagt. Die letzte Woche war besonders für mich allerdings in einer anderen Hinsicht eine Besondere.
Ellen und ich hatten uns zunächst einmal wieder etwas eingefangen (wie sich jetzt rausgestellt hat Sarmonellen) und waren letzten Freitag beim Arzt im Krankenhaus. Was wir jetzt genau hatten erfahren wir erst morgen, aber die Antibiotika werden eh bereits alles abgetötet haben. Jedenfalls waren wir dann nach Stunden Wartezeit wieder vor dem Krankenhaus. Zum Warten und Telefonieren setzten wir uns dann in einer Seitenstraße auf den Bürgersteig. Das war rückblickend eine eher blöde Idee, da auf einmal ein Auto rückwärts mit ungefähr doppelter Schrittgeschwindigkeit die Straße lang fuhr. Ellen und ich grade nur mit Telefonieren und Warten beschäftigt bemerkten es dann leider zu spät und unsere Beine wurden vom Heck den Autos erwischt. Glücklicherweise befanden wir uns ja immer noch direkt neben dem Krankenhaus. Ein Passant holte mir einen Rollstuhl und ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde ich dann geröntgt. Die Sicherheitsvorkehrungen sind leider nicht so wie die Deutschland. Von wegen Handy weg und von Metallplatten geschützt ist hier nicht üblich. Ansonsten wurde ich aber super ärztlich versorgt. Glücklicherweise war der beste bolivianische Traumatologe in diesem Krankenhaus. Schließlich stellte sich heraus, dass ich meine Knöchel gebrochen hatte. Zum Glück nur ein sauberer Bruch, ich musste also nicht operiert werden. Trotzdem muss ich jetzt für 6 Wochen einen Gips tragen. Inwieweit das meine Arbeit in dieser Zeit einschränkt muss ich mal sehen. Schmerzhaft ist die Angelegenheit aber auf jeden Fall. Nicht nur das der eingegipste Fuß wehtut, auch habe ich jetzt erst mal die Krücken, die VamosJuntos normalerweise zum Ausleihen für die Schuhputzer auf Lager hat. Das sind so alte erste Weltkriegskrücken, solche, die bis unter die Achseln gehen. Mit diesen zu laufen istauf jeden Fall kein Vergnügen. Trotzdem sollte ich mich nicht beschweren. Wenn man bedenkt, dass ein Auto meinen Fuß über - und meine Beine umgefahren hat, bin ich mir einem sauber Knöchelbruch noch gut davon gekommen.
Einen Vorteil hat das Ganze auf jeden Fall gehabt. In den nächsten Wochen werde ich in den überfüllten Bussen wohl nicht mehr stehen müssen! ;)
Soo, nach einer längeren Pause habe ich dieses Wochenende mal wieder Zeit meinen Blog zu aktualisieren, da wir vor zwei Wochen am Wochenende zum ersten Mal aus La Paz rausgekommen sind und ein wenig mehr von Bolivien gesehen haben.
Wir hatten uns Freitag frei genommen, um schon morgens um halb sechs mit dem Bus Richtung Yungas zu fahren. Die Yungas sind die Zwischenstufe zwischen dem Hochland in dem La Paz liegt und dem tropischen Regenwald. Mitten in diesem subtropischen Bergland hat die ehemalige Gastmutter von Ellen ein idyllisches Häuschen. In dieses sind wir, also wir vier Freiwillige und eine weitere Freiwillige aus einem anderen Projekt, für dieses verlängert Wochenende gefahren. Diese Wochenende war eines der besten bisher. Das Haus liegt einsam und verlassen an einem Berghang mitten im landschaftlichen Paradies. Als ob dies nicht genug gewesen wäre, hatten wir auch noch einen Pool! Das perfekte Erholungshaus. Den Großteil des Wochenendes verbrachten wir mit Schlafen, Essen, Baden im Pool und einem Spaziergang ins benachbarte Dorf. An diesem Ort, fern von jedem Touristen, besuchten wir einen Mann, den wir von Der Gastmutter grüßen sollten. Besonders amüsant war, als er uns ganz stolz seinen ruhmreiche Seifenkiste zeigte und uns schließlich einlud eine kurze Tour durchs Dorf und den Waldweg runter zu machen. Die Flora und Fauna ist mit der in La Paz oder in Deutschland nicht zu vergleichen. Es hat sehr viel von unberührtem Urwald, mit Blumen und Vögeln die ich noch nie gesehen hatte. Besonders schön war der Kolibri! ;)
Um allerdings zu diesem Ort zu kommen, muss man erst mal die Busfahrt überstehen. Eine solche Busfahrt hab ich auch noch nicht erlebt und muss ich auch nicht nochmal. Ich glaube so etwas Gefährliches habe ich noch nie gemacht. Hin sind wir mit einem Reisebus gefahren, wie man ihn auch aus Deutschland kennt. Großteile der Strecke sind etwa so breit wie der Bus, ohne Leitplanke. Rechts geht es dann 500 Meter in die Tiefe. Also die Zigarette nach dieser Busfahrt war besonders schön. Zurück war die Fahrt dann schon deutlich besser, da wir mit einem Minibus gefahren sind, der halb so Hoch und ein viertel so breit ist. Besonders schön waren die Momente, in denen uns ein Reisebus entgegenkam und unser Bus erst mal wieder ein wenig Rückwerts fahren muss, um zu einer Stelle zu gelangen, wo die Busse aneinander vorbeikommen. Die Aussichten die wir aber auf dieser Fahrt hatten, waren atemberaubend, leider konnte man sie nicht richtig genießen.
Sonntagabend sind wir dann alle unbeschadet, abgesehen von einigen hartnäckigen Mückenstichen, wieder in La Paz angekommen, mit vielen frischen Mangos und Papaya im Gepäck.
Die folgende Woche war verhältnismäßig ruhig. Wir hatten unsere erste Tour des ProyectoTorismoSocial, die, so wie es bei einer Generalprobe sein soll, noch einige Schwachstellen hatte. Aber man sieht schon gut, wie dieses Projekt werden wird, wenn es einmal läuft.
Zweite Besonderheit war, dass ein bolivianischer Fernsehsender eine Dokumentation über VamosJuntos und Schuhputzer machte. Für dieses habe ich auch mehr oder weniger ein Interview auf Spanisch geben – hat eigentlich ganz gut geklappt ;)
Ah ja, da fällt mir ein, dass ich nächste Woche einen Spanischkurs anfangen werde, um meine Grammatik zu verbessern. Ein besseres Spanisch vereinfacht glaube ich die Arbeit enorm.
Das Wochenende in den Yungas hat mein und Felix Reisefieber geweckt. Diese Woche haben wir den Plan konkretisiert, zur WM nach Brasilien zu fahren. Da Felix leider zur Zeit des Finales Besuch von seinen Eltern bekommt, werden wir wohl während Achtelfinale/Viertelfinale für zehn Tage nach Rio und Sao Paulo fahren. Schöne Sache!
So, dies war die Beschreibung von vorletzter Woche.
Die letzten Tage gab es vor der Arbeit her eher wenig Neues zu berichten. Auf der Straße läuft alles seinen gewohnten Gang, im Büro wird die Planung kommender Aktivitäten und Tage vorangetrieben. Unmittelbar bevor steht hier am nächsten Wochenende ein Ausflug nach Coroico, eine Stadt in den Jungas. Hier werden die jeweiligen Teammitglieder von VJ über ihre Berufe erzählen, wir Freiwilligen über Deutschland.
Besonders war in der grade vergangenen Woche nur der „Taller de Salud“. Dies war ein präventiver Kurs zum Thema Gesundheit. Da leider nur wenige Schuhputzer diesen aus Eigenengagement besuchen würden, ist die Teilnahme Voraussetzung für die Unterstützung von VJ im Gesundheitsbereich.
Damit wäre zu meiner Arbeit erst mal alles neue Wesentliche gesagt. Die letzte Woche war besonders für mich allerdings in einer anderen Hinsicht eine Besondere.
Ellen und ich hatten uns zunächst einmal wieder etwas eingefangen (wie sich jetzt rausgestellt hat Sarmonellen) und waren letzten Freitag beim Arzt im Krankenhaus. Was wir jetzt genau hatten erfahren wir erst morgen, aber die Antibiotika werden eh bereits alles abgetötet haben. Jedenfalls waren wir dann nach Stunden Wartezeit wieder vor dem Krankenhaus. Zum Warten und Telefonieren setzten wir uns dann in einer Seitenstraße auf den Bürgersteig. Das war rückblickend eine eher blöde Idee, da auf einmal ein Auto rückwärts mit ungefähr doppelter Schrittgeschwindigkeit die Straße lang fuhr. Ellen und ich grade nur mit Telefonieren und Warten beschäftigt bemerkten es dann leider zu spät und unsere Beine wurden vom Heck den Autos erwischt. Glücklicherweise befanden wir uns ja immer noch direkt neben dem Krankenhaus. Ein Passant holte mir einen Rollstuhl und ich wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde ich dann geröntgt. Die Sicherheitsvorkehrungen sind leider nicht so wie die Deutschland. Von wegen Handy weg und von Metallplatten geschützt ist hier nicht üblich. Ansonsten wurde ich aber super ärztlich versorgt. Glücklicherweise war der beste bolivianische Traumatologe in diesem Krankenhaus. Schließlich stellte sich heraus, dass ich meine Knöchel gebrochen hatte. Zum Glück nur ein sauberer Bruch, ich musste also nicht operiert werden. Trotzdem muss ich jetzt für 6 Wochen einen Gips tragen. Inwieweit das meine Arbeit in dieser Zeit einschränkt muss ich mal sehen. Schmerzhaft ist die Angelegenheit aber auf jeden Fall. Nicht nur das der eingegipste Fuß wehtut, auch habe ich jetzt erst mal die Krücken, die VamosJuntos normalerweise zum Ausleihen für die Schuhputzer auf Lager hat. Das sind so alte erste Weltkriegskrücken, solche, die bis unter die Achseln gehen. Mit diesen zu laufen istauf jeden Fall kein Vergnügen. Trotzdem sollte ich mich nicht beschweren. Wenn man bedenkt, dass ein Auto meinen Fuß über - und meine Beine umgefahren hat, bin ich mir einem sauber Knöchelbruch noch gut davon gekommen.
Einen Vorteil hat das Ganze auf jeden Fall gehabt. In den nächsten Wochen werde ich in den überfüllten Bussen wohl nicht mehr stehen müssen! ;)
13.10.13
Man glaubt es kaum, aber nun sind wir schon seit genau zwei Monaten hier in La Paz! An diesem Jubiläum sind zu einem Italiener ganz in der Nähe gegangen. Dieses Mal sogar mit Begleitung, da Leonie zwei Freunde aus Berlin, die auf der Durchreise sind, zu Besuch hatte.
Die Familienpizza stellte sich dann doch als zu große Herausforderung heraus, umso schlimmer, dass die Reste über die eine Nacht direkt verschimmelten, schuld ist wiedermal die Höhe. Ansonsten war dies mal wieder ein sehr arbeitsreiches Wochenende. Samstag war der zweite Teil des erst Hilfekurses. Da unser Bürogebäude leider mittags schloss, mussten wir dann spontan auf der Straße weiter machen. Hier musste ich dann zur praktischen Übung "vom Auto Angefahrener" spielen um dann fachgerecht „geborgen“ zu werden. (siehe Fotos)
An diesem Bundesligafreien Wochenende (Glückwunsch zur WM-Qualifikation!) haben Felix und ich als Ersatz selbst mit unserer Mannschaft ein Spiel gehabt, Endstand 4:4.
Die Arbeitswoche war wenig spektakulär. In diesem Monat sind weniger Projekte geplant, und so hatte ich mal wieder mehr Zeit mehrere Tage direkt auf der Straße bei den Schuhputzern zu sein.
Einzige Besonderheit war, das Ruth, unsere deutsche Chefin hier in La Paz, mich auf die Straße begleitet hat, um mich einmal beim Arbeiten zu sehen, mir über die einzelnen Schuhputzer mehr zu erzählen und außerdem einige Fotos zu machen.
Dieses Vergnügen hatten Leonie und Ellen diese Woche leider nicht, da beide krankheitsbedingt aussetzen mussten. Bei Leonie ging es sogar soweit, dass sie zwei Tage im Krankenhaus verbrachte und Nährstoffe und Antibiotika intravenös zu sich nehmen musste. Glücklicherweise sind wir alle sehr gut versichert.
Heute werden wir uns vorrangig damit beschäftigen, uns die Inhalte der Tourismustour anzueignen und einen Werbezeitungsartikel für die deutsche Zeitung zu verfassen. Nächstes Wochenende fahren wir höchstwahrscheinlich in die Jungas, der nächste Blog wird also ausfallen.
Also liebe Grüße aus dem bewölkten La Paz, Henrik.
Ps.: Hätte ich fast vergessen. Felix und ich waren letzten Sonntag beim Friseur. Meiner Meinung nach ein wenig kurz geraten, Christine wird das aber bestimmt verneinen. ;)
Man glaubt es kaum, aber nun sind wir schon seit genau zwei Monaten hier in La Paz! An diesem Jubiläum sind zu einem Italiener ganz in der Nähe gegangen. Dieses Mal sogar mit Begleitung, da Leonie zwei Freunde aus Berlin, die auf der Durchreise sind, zu Besuch hatte.
Die Familienpizza stellte sich dann doch als zu große Herausforderung heraus, umso schlimmer, dass die Reste über die eine Nacht direkt verschimmelten, schuld ist wiedermal die Höhe. Ansonsten war dies mal wieder ein sehr arbeitsreiches Wochenende. Samstag war der zweite Teil des erst Hilfekurses. Da unser Bürogebäude leider mittags schloss, mussten wir dann spontan auf der Straße weiter machen. Hier musste ich dann zur praktischen Übung "vom Auto Angefahrener" spielen um dann fachgerecht „geborgen“ zu werden. (siehe Fotos)
An diesem Bundesligafreien Wochenende (Glückwunsch zur WM-Qualifikation!) haben Felix und ich als Ersatz selbst mit unserer Mannschaft ein Spiel gehabt, Endstand 4:4.
Die Arbeitswoche war wenig spektakulär. In diesem Monat sind weniger Projekte geplant, und so hatte ich mal wieder mehr Zeit mehrere Tage direkt auf der Straße bei den Schuhputzern zu sein.
Einzige Besonderheit war, das Ruth, unsere deutsche Chefin hier in La Paz, mich auf die Straße begleitet hat, um mich einmal beim Arbeiten zu sehen, mir über die einzelnen Schuhputzer mehr zu erzählen und außerdem einige Fotos zu machen.
Dieses Vergnügen hatten Leonie und Ellen diese Woche leider nicht, da beide krankheitsbedingt aussetzen mussten. Bei Leonie ging es sogar soweit, dass sie zwei Tage im Krankenhaus verbrachte und Nährstoffe und Antibiotika intravenös zu sich nehmen musste. Glücklicherweise sind wir alle sehr gut versichert.
Heute werden wir uns vorrangig damit beschäftigen, uns die Inhalte der Tourismustour anzueignen und einen Werbezeitungsartikel für die deutsche Zeitung zu verfassen. Nächstes Wochenende fahren wir höchstwahrscheinlich in die Jungas, der nächste Blog wird also ausfallen.
Also liebe Grüße aus dem bewölkten La Paz, Henrik.
Ps.: Hätte ich fast vergessen. Felix und ich waren letzten Sonntag beim Friseur. Meiner Meinung nach ein wenig kurz geraten, Christine wird das aber bestimmt verneinen. ;)
6.10.2013
Hallo ihr Lieben,
nach einer mal wieder sehr anstrengenden Woche habe ich heute mal wieder Zeit gefunden meinen Blog zu aktualisieren.
Nachdem ich seit vor einer Woche meine Parasiten wieder losgeworden bin, ging die Arbeit letzten Samstag gleich wieder voll los. Als Abschluss des Großfamilienprojektes, bei dem es um die explizite Unterstützung von Familien mit mehr als vier Kindern unter zwölf Jahren ging (hier keine Seltenheit), haben wir mit diesen Familien einen Tag im Park verbracht.
Es ist hier Tradition, dass man wenn man einen Kuchen bekommt, den ersten Bisschen direkt abbeißen muss. Meist drückt einem dann irgendein Witzbold den Kopf gleich ganz in den Kuchen, in diesem Fall der liebe Feix. (siehe Foto)
Nachdem wir den darauffolgenden Sontag zur Regeneration nutzten, ging Montag die Woche wie üblich mit der Réunion des ganzen VJ Teams los. Hier werden besondere Fälle besprochen, Projekte organisiert und evaluiert und sonstige angefallene Themen aufgearbeitet.
Den größten Teil der folgenden Tage verbrachten wir mit der Planung zweier weiterer Projekte. Einmal den gestrigen erste Hilfe Kurs, der den Schuhputzern angeboten wurde und einmal die Fortführung des Projektes „Torismo Sozial“. Nachdem wir nun drei weitere Schuhputzer für dieses Projekt engagieren konnten, kann es jetzt richtig losgehen. Die Rute der Tour steht, in der folgenden Woche gilt es dann noch, die Schuhputzer in ihren Vortrag einzuarbeiten.
Nächster Schwerpunkt wird sein, die Tour an den Mann zu bringen. Hierbei machen wir einmal Werbung in La Paz selbst und zweitens übers Internet und Reiseorganisationen in Deutschland. Falls ein Leser hierzu eine Idee, Link oder Connection hat, kann er sich sehr gerne bei mir melden! ;)
Ein weiteres Special war in diese Woche, ob man es glaubt oder nicht, der Tag der Deutschen Einheit.
An diesem Tag sind als teambildende Maßnahme die bolivianischen Teammitglieder in unsere Wohnung gekommen und wir haben bolivianisch-deutsch gekocht. Außerdem haben wir den Bolivianern die deutsche Nationalhymne vorgesungen und einen Vortrag über die deutsche Wiedervereinigung auf Spanisch gehalten. Achja, als Willkommensgeschenk gab es ganz klassisch eine Banane!
Am Freitag war ich mit Magaly erneut bei Don Esteban, einem ehemaligen Schuhputzer in EL Alto. (Die Lebensgeschichte von Don Esteban findet man auf der FB-Seite von VJ, unter „Leute mit denen wir arbeiten“- Sehr beeindruckend!)
Von Bolivien haben wir weiterhin noch nicht viel gesehen, wir haben aber fest geplant, in zwei Wochen in die Jungas zu fahren.
Gut, soviel erst mal von mir. Weiterhin freue ich mich immer über Rückmeldungen, oder auch über Spenden! Ich kann nun aus eigener Erfahrung berichten, dass VJ diese Spenden benötigt und verantwortungsvoll und zielgerichtet mit diesen umgeht! Das Spendenformular ist ganz unten auf dieser Seite.
Also, liebe Grüße aus La Paz, Henrik.
Ps. Diese Wochen haben wir endlich unser Visum vervollständigt! YEAAAAAA!
Hallo ihr Lieben,
nach einer mal wieder sehr anstrengenden Woche habe ich heute mal wieder Zeit gefunden meinen Blog zu aktualisieren.
Nachdem ich seit vor einer Woche meine Parasiten wieder losgeworden bin, ging die Arbeit letzten Samstag gleich wieder voll los. Als Abschluss des Großfamilienprojektes, bei dem es um die explizite Unterstützung von Familien mit mehr als vier Kindern unter zwölf Jahren ging (hier keine Seltenheit), haben wir mit diesen Familien einen Tag im Park verbracht.
Es ist hier Tradition, dass man wenn man einen Kuchen bekommt, den ersten Bisschen direkt abbeißen muss. Meist drückt einem dann irgendein Witzbold den Kopf gleich ganz in den Kuchen, in diesem Fall der liebe Feix. (siehe Foto)
Nachdem wir den darauffolgenden Sontag zur Regeneration nutzten, ging Montag die Woche wie üblich mit der Réunion des ganzen VJ Teams los. Hier werden besondere Fälle besprochen, Projekte organisiert und evaluiert und sonstige angefallene Themen aufgearbeitet.
Den größten Teil der folgenden Tage verbrachten wir mit der Planung zweier weiterer Projekte. Einmal den gestrigen erste Hilfe Kurs, der den Schuhputzern angeboten wurde und einmal die Fortführung des Projektes „Torismo Sozial“. Nachdem wir nun drei weitere Schuhputzer für dieses Projekt engagieren konnten, kann es jetzt richtig losgehen. Die Rute der Tour steht, in der folgenden Woche gilt es dann noch, die Schuhputzer in ihren Vortrag einzuarbeiten.
Nächster Schwerpunkt wird sein, die Tour an den Mann zu bringen. Hierbei machen wir einmal Werbung in La Paz selbst und zweitens übers Internet und Reiseorganisationen in Deutschland. Falls ein Leser hierzu eine Idee, Link oder Connection hat, kann er sich sehr gerne bei mir melden! ;)
Ein weiteres Special war in diese Woche, ob man es glaubt oder nicht, der Tag der Deutschen Einheit.
An diesem Tag sind als teambildende Maßnahme die bolivianischen Teammitglieder in unsere Wohnung gekommen und wir haben bolivianisch-deutsch gekocht. Außerdem haben wir den Bolivianern die deutsche Nationalhymne vorgesungen und einen Vortrag über die deutsche Wiedervereinigung auf Spanisch gehalten. Achja, als Willkommensgeschenk gab es ganz klassisch eine Banane!
Am Freitag war ich mit Magaly erneut bei Don Esteban, einem ehemaligen Schuhputzer in EL Alto. (Die Lebensgeschichte von Don Esteban findet man auf der FB-Seite von VJ, unter „Leute mit denen wir arbeiten“- Sehr beeindruckend!)
Von Bolivien haben wir weiterhin noch nicht viel gesehen, wir haben aber fest geplant, in zwei Wochen in die Jungas zu fahren.
Gut, soviel erst mal von mir. Weiterhin freue ich mich immer über Rückmeldungen, oder auch über Spenden! Ich kann nun aus eigener Erfahrung berichten, dass VJ diese Spenden benötigt und verantwortungsvoll und zielgerichtet mit diesen umgeht! Das Spendenformular ist ganz unten auf dieser Seite.
Also, liebe Grüße aus La Paz, Henrik.
Ps. Diese Wochen haben wir endlich unser Visum vervollständigt! YEAAAAAA!
25.9.2013
Leider leider ist es nun so Weit und ich und habe mir das erste Mal irgendetwas eingefangen, Glücklicherweise relativ harmlos.
Die Arbeit in der letzten Woche, war wieder recht stressig. Besonders plakativ sind zwei Projekte gewesen. Beide sind anlässlich des Frühlingsanfangs am 21. September. Einmal feiert man um dieses Datum herum die „CoronacionBufa“. Am diesem Tag ist es üblich, dass sich alle Männer als Frauen verkleiden.
Es ist schon fast Tradition, dass die männlichen Freiwilligen von dem sonst ausschließlich weiblichen Team verkleidet und geschminkt werden. Auch Felix und ich konnten uns diesem nicht entziehen, und so machten wir mit den Schuhputzern eine Modenshow. Wenn man bedenkt, dass der Machismo hier in Bolivien sehr ausgeprägt ist, ist es besonders spaßig die harten Kerle mal geschminkt in Frauenkleider zu sehen.
Da am Frühlingsanfang auch der Tag der Liebe ist, nehmen wir dies jedes Jahr zum Anlass, den Schuhputzern die Möglichkeit zu geben, in den Räumlichkeiten von VamosJuntosstandesamtlich zu heiraten, wobei VJ 50% der aufkommenden Kosten übernimmt und den Schuhputzern ein angemessenes Ambientebietet.
Dieses Jahr haben gleich vier Schuhputzer dieses Angebot genutzt. Folglich hatten wir letzten Freitag vier Hochzeiten hier im Büro, mit Tanz, Torte und allem Drum und Dran.
Zufälliger Weise hatte an diesem Tag auch Marlene, eine VJ-Mitarbeiterin, und Felix Geburtstag, folglich war es ein sehr essensreicher Tag. Wir haben Felix eine Caja geschenkt, einen Schuhputzkasten, den wir von einem Schuhputzer gekauft haben. Auch von seinen Eltern und Familie kamen Pakete, die zum großen Teil aus Schokolade, Käse und Salami bestanden! An dieser Stelle herzlichste Grüße an Familie Timmer auch von uns anderen Dreien.
Gestern, am Sonntag, sind wir in den Club Aleman gefahren, da dort eine Wahlparty mit deutschem Fernsehen war. Das Essen war gut, die Wahl eher weniger.
Leider leider ist es nun so Weit und ich und habe mir das erste Mal irgendetwas eingefangen, Glücklicherweise relativ harmlos.
Die Arbeit in der letzten Woche, war wieder recht stressig. Besonders plakativ sind zwei Projekte gewesen. Beide sind anlässlich des Frühlingsanfangs am 21. September. Einmal feiert man um dieses Datum herum die „CoronacionBufa“. Am diesem Tag ist es üblich, dass sich alle Männer als Frauen verkleiden.
Es ist schon fast Tradition, dass die männlichen Freiwilligen von dem sonst ausschließlich weiblichen Team verkleidet und geschminkt werden. Auch Felix und ich konnten uns diesem nicht entziehen, und so machten wir mit den Schuhputzern eine Modenshow. Wenn man bedenkt, dass der Machismo hier in Bolivien sehr ausgeprägt ist, ist es besonders spaßig die harten Kerle mal geschminkt in Frauenkleider zu sehen.
Da am Frühlingsanfang auch der Tag der Liebe ist, nehmen wir dies jedes Jahr zum Anlass, den Schuhputzern die Möglichkeit zu geben, in den Räumlichkeiten von VamosJuntosstandesamtlich zu heiraten, wobei VJ 50% der aufkommenden Kosten übernimmt und den Schuhputzern ein angemessenes Ambientebietet.
Dieses Jahr haben gleich vier Schuhputzer dieses Angebot genutzt. Folglich hatten wir letzten Freitag vier Hochzeiten hier im Büro, mit Tanz, Torte und allem Drum und Dran.
Zufälliger Weise hatte an diesem Tag auch Marlene, eine VJ-Mitarbeiterin, und Felix Geburtstag, folglich war es ein sehr essensreicher Tag. Wir haben Felix eine Caja geschenkt, einen Schuhputzkasten, den wir von einem Schuhputzer gekauft haben. Auch von seinen Eltern und Familie kamen Pakete, die zum großen Teil aus Schokolade, Käse und Salami bestanden! An dieser Stelle herzlichste Grüße an Familie Timmer auch von uns anderen Dreien.
Gestern, am Sonntag, sind wir in den Club Aleman gefahren, da dort eine Wahlparty mit deutschem Fernsehen war. Das Essen war gut, die Wahl eher weniger.
14.09.2013
Soo und schon ist ein Monat rum!
Am 12. August sind wir vier in La Paz gelandet und haben unser Einmonatiges letzten Donnerstag angemessen zelebriert. Wir sind nach der Arbeit in das kreativ benannte österreichische Restaurant „Viena“ gegangen (Gruß an
meinen lieben Bruder Jakob) und haben dort deutschen Wein und eine Fleischplatte mit Weißwurst etc. und Spätzle (Gruß an meine liebe Schwester Luise) genossen.
In der Tat ist Deutschland hier in La Paz sehr präsent und genießt hohes Ansehen. Nicht nur das man immer wieder „Made in Germany“ sieht,
auch leben in der Zona Sur, einem Stadtteil von La Paz, sehr viele Deutsche. Es gibt eine deutsche Schule, eine Deutsche Gemeinde und man trifft immer wieder Menschen die gut Deutsch sprechen. Hinzu kommt, dass Bolivien das Land ist, in das die meisten deutschen Freiwilligen verschickt
werden.
Die eigentliche Nachricht der Woche war eigentlich, dass wir nun, nach einem Monat endlich unser Visum haben! Durch einige Beziehungen etc. haben wir nun sogar ein Visum de Cortesia (Höflichkeitsvisum), das gleiche, das auch Diplomaten haben. Nicht nur, dass wir uns nun beim Fliegen in die kurze Schlange stellen können, auch haben kostet dieses Visum 20 Bs. (2 Euro), statt gut 1400 Bs. (140 Euro).
Da diese Hürde nun genommen ist, vertieft sich unsere Arbeit auch immer weiter. Diesen Freitag waren wir nicht wie sonst auf der Straße unterwegs und haben mit unseren Schuhputzern gearbeitet, sondern waren selbst als Schuhputzer auf der Straße. Auf diese Weise sollten und haben wir am eigenen Leib erfahren, wie Schuhputzer hier in La Paz behandelt werden. Maskiert und mit
Schuhkasten ausgestattet haben wir uns zu unseren Schuhputzern auf die Straße gesetzt und nach bestem Wissen und Gewissem Schuhe von Passanten geputzt. Abgesehen von kleineren Beschwerden wegen z.B. angemalter Socken ging das auch ganz gut. Besondern amüsant waren die Blicke der Klienten, wenn man sich nach getaner Arbeit die Maske abnahm und sich als Gringo outete. (Zum Tag des Schuhputzens siehe die Fotos)
Soo und schon ist ein Monat rum!
Am 12. August sind wir vier in La Paz gelandet und haben unser Einmonatiges letzten Donnerstag angemessen zelebriert. Wir sind nach der Arbeit in das kreativ benannte österreichische Restaurant „Viena“ gegangen (Gruß an
meinen lieben Bruder Jakob) und haben dort deutschen Wein und eine Fleischplatte mit Weißwurst etc. und Spätzle (Gruß an meine liebe Schwester Luise) genossen.
In der Tat ist Deutschland hier in La Paz sehr präsent und genießt hohes Ansehen. Nicht nur das man immer wieder „Made in Germany“ sieht,
auch leben in der Zona Sur, einem Stadtteil von La Paz, sehr viele Deutsche. Es gibt eine deutsche Schule, eine Deutsche Gemeinde und man trifft immer wieder Menschen die gut Deutsch sprechen. Hinzu kommt, dass Bolivien das Land ist, in das die meisten deutschen Freiwilligen verschickt
werden.
Die eigentliche Nachricht der Woche war eigentlich, dass wir nun, nach einem Monat endlich unser Visum haben! Durch einige Beziehungen etc. haben wir nun sogar ein Visum de Cortesia (Höflichkeitsvisum), das gleiche, das auch Diplomaten haben. Nicht nur, dass wir uns nun beim Fliegen in die kurze Schlange stellen können, auch haben kostet dieses Visum 20 Bs. (2 Euro), statt gut 1400 Bs. (140 Euro).
Da diese Hürde nun genommen ist, vertieft sich unsere Arbeit auch immer weiter. Diesen Freitag waren wir nicht wie sonst auf der Straße unterwegs und haben mit unseren Schuhputzern gearbeitet, sondern waren selbst als Schuhputzer auf der Straße. Auf diese Weise sollten und haben wir am eigenen Leib erfahren, wie Schuhputzer hier in La Paz behandelt werden. Maskiert und mit
Schuhkasten ausgestattet haben wir uns zu unseren Schuhputzern auf die Straße gesetzt und nach bestem Wissen und Gewissem Schuhe von Passanten geputzt. Abgesehen von kleineren Beschwerden wegen z.B. angemalter Socken ging das auch ganz gut. Besondern amüsant waren die Blicke der Klienten, wenn man sich nach getaner Arbeit die Maske abnahm und sich als Gringo outete. (Zum Tag des Schuhputzens siehe die Fotos)
9.09.2013
Nun sind schon vier Wochen vergangen, seit wir in La Paz angekommen sind. An diesem vierten Wochenende habe ich die freie Zeit genutzt um mit zwei anderen Freiwilligen einmal ein wenig aus der vollen, lärmenden Stadt herauszukommen. Wir sind auf den nahegelegenen „Teufelszahn“ gewandert, von wo aus man einen fantastischen Blick über die Stadt und die umliegenden Berge hat (siehe Fotos unten).
Am Sonntag sind wir alle mit Eli, einer Mitarbeiterin aus dem Team, nach El Alto auf den dortigen Markt gefahren. Auf diesem nach Tokio angeblich zweigrößten Markt der Welt gibt es wirklich alles: Von Autos bis Schuhen, von Falschgeld bis Passports. Ich habe mich aber lediglich mit Fußballschuhen, Socken und einem Schneebesen für die WG ausgestattet.
El Alto ist die Schwesterstadt von La Paz. Einst war sie lediglich ein Vorort, bis Landflucht und Bevölkerungswachstum zu einer Bevölkerungsexplosion in La Paz, vor allem aber in El Alto geführt haben. Mittlerweile leben dort ca. 2 Millionen Menschen. Sie wird auch als Schlafstadt bezeichnet, weil viele, die dort leben, in La Paz arbeiten und wie gesagt nur zum Schlafen kommen. Ca. 500.000 Menschen pendeln jeden Tag zwischen El Alto und La Paz.
Ohne zu verallgemeinern, sind die Menschen aus El Alto schon deutlich ärmer als die in La Paz. Das hat direkte Folgen auf die Sicherheitslage, die dort in vielen Vierteln, vor allem nachts, schlecht ist. Viele der Schuhputzer mit denen wir arbeiten kommen aus El Alto, deshalb ist man für Hausbesuche immer wieder dort.
Letzten Freitag war ich mit Magaly, auch einer VJ Mitarbeiterin, dort um einen ehemaligen, mittlerweile arbeitsunfähigen Schuhputzer zu besuchen. Dieser hat keine Familienangehörigen mehr und hatte kürzlich Geburtstag. Die Umstände, unter denen er und mit Sicherheit auch viele andere Menschen hier leben, sind schon sehr primitiv. Das ist eine Form von Armut, die es in Deutschland kaum gibt.
Da tut es schon gut zu sehen, dass es Organisationen wie Vamos Juntos gibt, die mit diesen Menschen arbeiten.
Nun sind schon vier Wochen vergangen, seit wir in La Paz angekommen sind. An diesem vierten Wochenende habe ich die freie Zeit genutzt um mit zwei anderen Freiwilligen einmal ein wenig aus der vollen, lärmenden Stadt herauszukommen. Wir sind auf den nahegelegenen „Teufelszahn“ gewandert, von wo aus man einen fantastischen Blick über die Stadt und die umliegenden Berge hat (siehe Fotos unten).
Am Sonntag sind wir alle mit Eli, einer Mitarbeiterin aus dem Team, nach El Alto auf den dortigen Markt gefahren. Auf diesem nach Tokio angeblich zweigrößten Markt der Welt gibt es wirklich alles: Von Autos bis Schuhen, von Falschgeld bis Passports. Ich habe mich aber lediglich mit Fußballschuhen, Socken und einem Schneebesen für die WG ausgestattet.
El Alto ist die Schwesterstadt von La Paz. Einst war sie lediglich ein Vorort, bis Landflucht und Bevölkerungswachstum zu einer Bevölkerungsexplosion in La Paz, vor allem aber in El Alto geführt haben. Mittlerweile leben dort ca. 2 Millionen Menschen. Sie wird auch als Schlafstadt bezeichnet, weil viele, die dort leben, in La Paz arbeiten und wie gesagt nur zum Schlafen kommen. Ca. 500.000 Menschen pendeln jeden Tag zwischen El Alto und La Paz.
Ohne zu verallgemeinern, sind die Menschen aus El Alto schon deutlich ärmer als die in La Paz. Das hat direkte Folgen auf die Sicherheitslage, die dort in vielen Vierteln, vor allem nachts, schlecht ist. Viele der Schuhputzer mit denen wir arbeiten kommen aus El Alto, deshalb ist man für Hausbesuche immer wieder dort.
Letzten Freitag war ich mit Magaly, auch einer VJ Mitarbeiterin, dort um einen ehemaligen, mittlerweile arbeitsunfähigen Schuhputzer zu besuchen. Dieser hat keine Familienangehörigen mehr und hatte kürzlich Geburtstag. Die Umstände, unter denen er und mit Sicherheit auch viele andere Menschen hier leben, sind schon sehr primitiv. Das ist eine Form von Armut, die es in Deutschland kaum gibt.
Da tut es schon gut zu sehen, dass es Organisationen wie Vamos Juntos gibt, die mit diesen Menschen arbeiten.
3.9.2013
So jetzt bin ich schon gut drei Wochen in La Paz, die Zeit hier kommt mir aber schon viel länger vor, so viele neue Eindrücke hat man hier jeden Tag. Mit dieser Woche hat nun auch die tägliche Arbeit begonnen, da bisher die Einarbeitung aber vor allem auch die Visabeschaffung viel Zeit (und Nerven) geraubt haben.
Nun also erst mal zur Arbeit. Während manche Projekte des letzten Jahres auslaufen, laufen neue an. So zum Beispiel das Proyecto Tourismo Social. Hierbei geht es darum, eine alternativen Touristenrundgang zu ermöglichen, bei dem einzelne Schuhputzer an bestimmten Stationen den Besuchern über Land und Leute erzählen, auch über sich selber. Für alle die mich dieses Jahr besuchen ist dies wohl besonders interessant.
Wie auch in Deutschland gibt es hier für alles und jeden einen Tag, besonders schön fand ich der Tag vor zwei Wochen: den Tag der Linkshänder! Diese Tage bieten VJ Anlass für besondere Angebote. Am 20. September zum Beispiel ist der Tag der Liebe, an dem für Schuhputzer und Angehörige die Möglichkeit besteht, in den Räumlichkeiten von VJ zu heiraten, wobei ein Teil der Unkosten von VJ übernommen wird. Zwei „meiner“ Schuhputzer werden dieses Angebot nutzen, was mich besonders freut.
Neben dem Organisieren dieser Projekte bin ich immer noch viel damit beschäftigt „meine“ ca. 50 Schuhputzer besser kennen zu lernen. Das geht aber gut einher mit der allmählichen Verbesserung meines Spanisch.
Neben der Arbeit komme ich leider bisher noch nicht zu sehr viel. Abends ist man meist so erschöpft, dass man außer Wäsche waschen, aufräumen oder kochen zu nicht viel mehr fähig ist. An den Wochenenden hab ich aber dann die Möglichkeit auch Dinge abseits der Arbeit zu machen. Felix und ich gehen jetzt z.B. jeden Freitagabend Fußball spielen oder haben letzten Sonntag uns in einem Internetcafe das TV Duell Merkel/Steinbrück angesehen. (Randbemerkung: Auch die Bundesligaergebnisse kriegen wir hier mit! :P )
Das Leben in der WG spielt sich auch immer mehr ein, genau wie die Gewöhnung an die Höhe. Lediglich die atemberaubenden Panoramen sind immer wieder traumhaft. Für das kommende Wochenende haben wir auch eine erste Wanderung in die Berge vor. Davon kommen dann denk ich auch die nächsten Fotos. Die Fotos unten sollen einen kleinen Eindruck von La Paz geben.
Das Foto links ist eine relativ neue Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, mit der der wahnsinnig chaotische Straßenverkehr ein wenig geordnet werden soll. Statt unauffälliger Zebrastreifen, werden nun echte praktisch interaktive Zebras eingesetzt.
Das Foto rechts ist der Blick aus dem Eingang des VJ-Büros. Diese kleinen Stände gibt’s ca. alle 20 Meter und man bekommt hier sehr günstig Getränke und Knabbereien.
In der Mitte sind alle Freiwilligen. Von Links: Ich, Felix, Lian, Ellen, Gabriell und Leonie
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache. Ich habe die Funktion des Kommentierens nun gefunden. Also: bei Anmerkungen, Fragen etc. bitte einfach ganz oben auf dieser Seite auf „henrikdetering.weebly.com/Kommentare“ klicken.
Soweit erst mal von mir. Ich freue mich auch immer über Neuigkeiten aus Deutschland!
Adios, Henrik!
So jetzt bin ich schon gut drei Wochen in La Paz, die Zeit hier kommt mir aber schon viel länger vor, so viele neue Eindrücke hat man hier jeden Tag. Mit dieser Woche hat nun auch die tägliche Arbeit begonnen, da bisher die Einarbeitung aber vor allem auch die Visabeschaffung viel Zeit (und Nerven) geraubt haben.
Nun also erst mal zur Arbeit. Während manche Projekte des letzten Jahres auslaufen, laufen neue an. So zum Beispiel das Proyecto Tourismo Social. Hierbei geht es darum, eine alternativen Touristenrundgang zu ermöglichen, bei dem einzelne Schuhputzer an bestimmten Stationen den Besuchern über Land und Leute erzählen, auch über sich selber. Für alle die mich dieses Jahr besuchen ist dies wohl besonders interessant.
Wie auch in Deutschland gibt es hier für alles und jeden einen Tag, besonders schön fand ich der Tag vor zwei Wochen: den Tag der Linkshänder! Diese Tage bieten VJ Anlass für besondere Angebote. Am 20. September zum Beispiel ist der Tag der Liebe, an dem für Schuhputzer und Angehörige die Möglichkeit besteht, in den Räumlichkeiten von VJ zu heiraten, wobei ein Teil der Unkosten von VJ übernommen wird. Zwei „meiner“ Schuhputzer werden dieses Angebot nutzen, was mich besonders freut.
Neben dem Organisieren dieser Projekte bin ich immer noch viel damit beschäftigt „meine“ ca. 50 Schuhputzer besser kennen zu lernen. Das geht aber gut einher mit der allmählichen Verbesserung meines Spanisch.
Neben der Arbeit komme ich leider bisher noch nicht zu sehr viel. Abends ist man meist so erschöpft, dass man außer Wäsche waschen, aufräumen oder kochen zu nicht viel mehr fähig ist. An den Wochenenden hab ich aber dann die Möglichkeit auch Dinge abseits der Arbeit zu machen. Felix und ich gehen jetzt z.B. jeden Freitagabend Fußball spielen oder haben letzten Sonntag uns in einem Internetcafe das TV Duell Merkel/Steinbrück angesehen. (Randbemerkung: Auch die Bundesligaergebnisse kriegen wir hier mit! :P )
Das Leben in der WG spielt sich auch immer mehr ein, genau wie die Gewöhnung an die Höhe. Lediglich die atemberaubenden Panoramen sind immer wieder traumhaft. Für das kommende Wochenende haben wir auch eine erste Wanderung in die Berge vor. Davon kommen dann denk ich auch die nächsten Fotos. Die Fotos unten sollen einen kleinen Eindruck von La Paz geben.
Das Foto links ist eine relativ neue Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, mit der der wahnsinnig chaotische Straßenverkehr ein wenig geordnet werden soll. Statt unauffälliger Zebrastreifen, werden nun echte praktisch interaktive Zebras eingesetzt.
Das Foto rechts ist der Blick aus dem Eingang des VJ-Büros. Diese kleinen Stände gibt’s ca. alle 20 Meter und man bekommt hier sehr günstig Getränke und Knabbereien.
In der Mitte sind alle Freiwilligen. Von Links: Ich, Felix, Lian, Ellen, Gabriell und Leonie
Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache. Ich habe die Funktion des Kommentierens nun gefunden. Also: bei Anmerkungen, Fragen etc. bitte einfach ganz oben auf dieser Seite auf „henrikdetering.weebly.com/Kommentare“ klicken.
Soweit erst mal von mir. Ich freue mich auch immer über Neuigkeiten aus Deutschland!
Adios, Henrik!
25.08.2013
Buenos Dias.
Nach nun fast zwei Wochen in La Paz, habe ich heute endlich mal Zeit gefunden, einen ersten Blogeintrag zu verfassen. In den ersten dreizehn Tagen haben wir bereits schon so viel erlebt, dass ich Seiten füllen könnte. Ich versuche mich also kurz zu fassen.
Der Flug
Beginne ich erst mal ganz chronologisch mit dem Flug hierher. Ich bin von Frankfurt über Madrid und Miami nach La Paz/El Alto geflogen. Eigentlich hat auch alles ganz gut geklappt. Wobei es schon sehr merkwürdig ist, wenn man mit der Sonne fliegt und der Tag einfach 25 Stunden dauert. In Miami musste ich dann leider ganz neu einchecken, wobei den amerikanischen Behörden ein kleiner Fehler unterlaufen ist: Das Flugticket, das mir am Check-in gegeben wurde war nicht auf meinen Namen, sondern auf den einer anderen Passagierin zugelassen. Trotz der scharfen Sicherheitskontrollen, fiel das allerdings keinem auf und erst als ich schon im Flugzeug saß, viel der Fehler auf als ich und die andere Frau den Platz haben wollte auf dem ich sass (auf den bolivianischen Tastaturen gibt es kein sz).
Ich habe es also geschafft mit einem Ticket, das nicht auf mich, sondern auf eine andere Frau zugelassen wurde, durch sämtliche amerikanischen Sicherheitskontrollen zu kommen. Unglaublich!
Die Arbeit
Anders als bei vielen anderen Organisationen, verbringen die Frewilligen von Vamos Juntos die ersten drei Wochen nicht erstmal mit einem Sprachkurs, sondern beginnen sehr zeitnahe mit der konkreten Arbeit. Wir wurden schon direkt am Ankunftstag (Montag, der 12.08.) leicht in die Arbeit eingeführt. So wurden uns unsere Schuhputzerorganisationen zugeordnet, die wir gleich nachmittags, in Begleitung einer der Sozialarbeiterinnen von Vamos Juntos, kennenlernten.
Seit etwa 15 Jahren sind Großteile der Schuhputzer von La Paz in Organisationen zusammengefasst. Diese regeln die Arbeitsplätze, Verhaltensregeln, Preiserhöhungen etc. der Mitglieder. Es gibt jedoch auch sogenannte ambulante Schuhputzer, die zu keine Organisation gehören, auch mit diesen arbeiten wir zusammen.
Wir vier deutschen und zwei bolivianischen Freiwilligen sind jeder für ca. 40-60 Schuhputzer verantwortlich, die alle mehr oder weniger im Stadtzentrum von La Paz arbeiten. An normalen Arbeitstagen gehen wir von einem Schuhputzer zum Nächsten und halten so die ständige Verbindung zwischen Vamos Juntos und den Schuhputzern. Ein dafür sehr hilfreiches Projekt ist das Sparprojekt. Da man hierin Bolivien für die Eröffnung eines Kontos 200 Bolivianos (Ca. 20 Euro) benötigt, die die meisten Schuhputzer nicht als Rücklagen haben, bietet Vamos Juntos (VJ) an, dass die Schuhputzer bei ihnen Rücklagen sammeln können. Es ist zwar manchmal nicht ganz einfach die Schuhputzer zu dieser mittel-, langfristigen Sicherung zu motivieren, aber gerade am Anfang kommt man darüber gut in Kontakt zu den Schuhputzern und schafft vertrauen. In den bisherigen zwei Wochen verbrachten wir allerdings nur einen Teil der Zeit mit der direkten Arbeit auf der Straße, sondern wurden parallel auch in die bürokratischen Vorgänge von VJ eingearbeitet, besuchten die hier ansässige deutsche Botschaft bzw. Friedrich-Ebert-Stiftung und lernten noch andere Sozialprojekte kennen. Die Vorbereitung ist diese Woche aber zuende gegangen und ab morgen geht die Straßenarbeit dann erst richtig los. Zum diesem Thema werde ich mich also ausführlicher in den nächsten Beiträgen beziehen.
Buenos Dias.
Nach nun fast zwei Wochen in La Paz, habe ich heute endlich mal Zeit gefunden, einen ersten Blogeintrag zu verfassen. In den ersten dreizehn Tagen haben wir bereits schon so viel erlebt, dass ich Seiten füllen könnte. Ich versuche mich also kurz zu fassen.
Der Flug
Beginne ich erst mal ganz chronologisch mit dem Flug hierher. Ich bin von Frankfurt über Madrid und Miami nach La Paz/El Alto geflogen. Eigentlich hat auch alles ganz gut geklappt. Wobei es schon sehr merkwürdig ist, wenn man mit der Sonne fliegt und der Tag einfach 25 Stunden dauert. In Miami musste ich dann leider ganz neu einchecken, wobei den amerikanischen Behörden ein kleiner Fehler unterlaufen ist: Das Flugticket, das mir am Check-in gegeben wurde war nicht auf meinen Namen, sondern auf den einer anderen Passagierin zugelassen. Trotz der scharfen Sicherheitskontrollen, fiel das allerdings keinem auf und erst als ich schon im Flugzeug saß, viel der Fehler auf als ich und die andere Frau den Platz haben wollte auf dem ich sass (auf den bolivianischen Tastaturen gibt es kein sz).
Ich habe es also geschafft mit einem Ticket, das nicht auf mich, sondern auf eine andere Frau zugelassen wurde, durch sämtliche amerikanischen Sicherheitskontrollen zu kommen. Unglaublich!
Die Arbeit
Anders als bei vielen anderen Organisationen, verbringen die Frewilligen von Vamos Juntos die ersten drei Wochen nicht erstmal mit einem Sprachkurs, sondern beginnen sehr zeitnahe mit der konkreten Arbeit. Wir wurden schon direkt am Ankunftstag (Montag, der 12.08.) leicht in die Arbeit eingeführt. So wurden uns unsere Schuhputzerorganisationen zugeordnet, die wir gleich nachmittags, in Begleitung einer der Sozialarbeiterinnen von Vamos Juntos, kennenlernten.
Seit etwa 15 Jahren sind Großteile der Schuhputzer von La Paz in Organisationen zusammengefasst. Diese regeln die Arbeitsplätze, Verhaltensregeln, Preiserhöhungen etc. der Mitglieder. Es gibt jedoch auch sogenannte ambulante Schuhputzer, die zu keine Organisation gehören, auch mit diesen arbeiten wir zusammen.
Wir vier deutschen und zwei bolivianischen Freiwilligen sind jeder für ca. 40-60 Schuhputzer verantwortlich, die alle mehr oder weniger im Stadtzentrum von La Paz arbeiten. An normalen Arbeitstagen gehen wir von einem Schuhputzer zum Nächsten und halten so die ständige Verbindung zwischen Vamos Juntos und den Schuhputzern. Ein dafür sehr hilfreiches Projekt ist das Sparprojekt. Da man hierin Bolivien für die Eröffnung eines Kontos 200 Bolivianos (Ca. 20 Euro) benötigt, die die meisten Schuhputzer nicht als Rücklagen haben, bietet Vamos Juntos (VJ) an, dass die Schuhputzer bei ihnen Rücklagen sammeln können. Es ist zwar manchmal nicht ganz einfach die Schuhputzer zu dieser mittel-, langfristigen Sicherung zu motivieren, aber gerade am Anfang kommt man darüber gut in Kontakt zu den Schuhputzern und schafft vertrauen. In den bisherigen zwei Wochen verbrachten wir allerdings nur einen Teil der Zeit mit der direkten Arbeit auf der Straße, sondern wurden parallel auch in die bürokratischen Vorgänge von VJ eingearbeitet, besuchten die hier ansässige deutsche Botschaft bzw. Friedrich-Ebert-Stiftung und lernten noch andere Sozialprojekte kennen. Die Vorbereitung ist diese Woche aber zuende gegangen und ab morgen geht die Straßenarbeit dann erst richtig los. Zum diesem Thema werde ich mich also ausführlicher in den nächsten Beiträgen beziehen.
Das bolivianische Arbeitsvisum
Leider Gottes haben die bolivianischen Behörden die Anforderungen für eine ein Arbeitsvisum dieses Jahr sehr verschärft. Nicht nur, dass es in der Summe bald 200 Euro kostet, auch ist der Arbeitsaufwand dafür enorm. Letzte Woche mussten wir alle ins Krankenhaus, wo wir den „Medizincheck“ bestehen mussten. Dafür verlangten die Behörden eine Urinprobe (siehe Foto), eine Blutabnahme, alle Detais zu ehemaligen Verletzungen, Krankheiten etc., Zahn- und Kiefercheck, eine Röntgenaufnahme der Lunge, den Blutdruck, den Puls, das Gewicht und die Körpergröße. Ob einem das Visum verwehrt wird, wenn man Karies hat oder zu Hohen Blutdruck weiß ich nicht aber immerhin weiß ich nun, dass ich Blutgruppe B positiv hab.
Der Medizincheck war aber nur der erste Teil der Visaanforderung. Mittlerweile haben wir schon zwei weitere Tage in irgendwelchen Ämtern verbracht, dutzende Dokumente unterschrieben und Fingerabdrücke abgegeben. Jetzt steht nur noch ein Besuch bei Interpol an (kein Scherz!), um dort nachzuweisen, dass wir keine internationalen Drogendealer sind und eine handschriftliche Versicherung unsere Nachbarn und unserer Vermieter, dass wir wirklich hier wohnen.
Alle, die eine Reise nach Bolivien planen, kann ich aber beruhigen. Ein Touristenvisum bekommt man völlig problemlos direkt hier am Flughafen.
Leider Gottes haben die bolivianischen Behörden die Anforderungen für eine ein Arbeitsvisum dieses Jahr sehr verschärft. Nicht nur, dass es in der Summe bald 200 Euro kostet, auch ist der Arbeitsaufwand dafür enorm. Letzte Woche mussten wir alle ins Krankenhaus, wo wir den „Medizincheck“ bestehen mussten. Dafür verlangten die Behörden eine Urinprobe (siehe Foto), eine Blutabnahme, alle Detais zu ehemaligen Verletzungen, Krankheiten etc., Zahn- und Kiefercheck, eine Röntgenaufnahme der Lunge, den Blutdruck, den Puls, das Gewicht und die Körpergröße. Ob einem das Visum verwehrt wird, wenn man Karies hat oder zu Hohen Blutdruck weiß ich nicht aber immerhin weiß ich nun, dass ich Blutgruppe B positiv hab.
Der Medizincheck war aber nur der erste Teil der Visaanforderung. Mittlerweile haben wir schon zwei weitere Tage in irgendwelchen Ämtern verbracht, dutzende Dokumente unterschrieben und Fingerabdrücke abgegeben. Jetzt steht nur noch ein Besuch bei Interpol an (kein Scherz!), um dort nachzuweisen, dass wir keine internationalen Drogendealer sind und eine handschriftliche Versicherung unsere Nachbarn und unserer Vermieter, dass wir wirklich hier wohnen.
Alle, die eine Reise nach Bolivien planen, kann ich aber beruhigen. Ein Touristenvisum bekommt man völlig problemlos direkt hier am Flughafen.
Die Wohung
Wir wohnen zu viert in einem Mittelstandviertel etwa 20 Minuten Busfahrt vom Zentrum entfernt, wo auch das Büro von VJ ist. Ich wohne mit Felix zusammen in einem Zimmer und Leonie mit Ellen. Deren Zimmer ist unfairer Weise eine ganze Ecke größer, aber Felix und ich haben – Gentlemen wie wir sind- ihnen dieses gerne überlassen. Außerdem haben wir ein geräumiges Bad und Küche (ohne Kühlschrank, was bei der Höhe allerdings nicht so ein Problem ist) und ein Wohn- bzw. Esszimmer. (Siehe Fotos) Unser Zusammenleben funktioniert bisher sehr gut, was nicht zu unterschätzen ist.
Die Sprache
Anders als Felix, Leonie und Ellen konnte/kann ich kein Spanisch. Mittlerweile geht Smalltalk schon ein wenig und mit gutem Willen und Geduld komme ich ganz gut durch den Alltag. Die Schuhputzer sind da glücklicherweise sehr geduldig und freuen sich sogar, wenn sie einem ein wenig beibringen können. Da viele der Schuhputzer vom Land kommen, sprechen einige mehr oder weniger auch Aymara, was sie mir mit Entzücken ebenfalls beizubringen versuchen. Im Gegenzug bringe ich manchen Floskeln auf Deutsch oder Englisch bei. Über diese Sprachspiele komme ich ganz gut mit den Schuhputzern ins plaudern. Ob ich noch einen Sprachkurs mache, weiß ich noch nicht. Ich warte mal ab wie sich mein Spanisch entwickelt.
Das Wetter/die Höhe
Obwohl hier gerade Winter ist und man sich auf gut 3500m befindet ist es Tagsüber doch sehr warm. Dies ist allerdings viel stärker sonnenabhängig als in Deutschland. Sobald man in einem Hausschatten ist, Wolken am Himmel sind oder die Sonne untergeht, wird’s sehr kalt. Die Höhe an sich ist auch gewöhnungsbedürftig. So ist man ständig am Schnaufen und Abend ungewöhnlich erschöpft. Trotzdem waren Felix und ich vorgestern in El Alto (4000m) Fußballspielen, was erstaunlich gut ging. Zu der körperlichen Belastung kommen Umstellungen, wie die, dass Wasser schon bei 86°C kocht und aus Deutschland mitgebrachte Cremes und Salben durch den geringeren Druck beim Öffnen sich selbstständig entleeren.
Soo. Das war jetzt erstmal ein kleiner Abriss der letzten zwei Wochen. Mir fallen jetzt schon jede Menge Sachen ein, die ich noch erzählen könnte, aber wie es im spanischen heißt Poco a Poco (Stück für Stück).
Bei irgendwelchen Kommentaren oder Fragen bitte eine E-Mail ([email protected]) an mich, ich habe diese Funktion auf dieser Seite noch nicht rausgekriegt.
Als kleiner Hinweis noch die offizielle VamosJuntos Facebookseite - https://www.facebook.com/vamosjuntosbolivien -, die ich dieses Jahr verwalten und aktualisieren werde.
Soweit erstmal. Liebe Grüße aus dem La Paz,
bis Bald, Henrik Detering.
Wir wohnen zu viert in einem Mittelstandviertel etwa 20 Minuten Busfahrt vom Zentrum entfernt, wo auch das Büro von VJ ist. Ich wohne mit Felix zusammen in einem Zimmer und Leonie mit Ellen. Deren Zimmer ist unfairer Weise eine ganze Ecke größer, aber Felix und ich haben – Gentlemen wie wir sind- ihnen dieses gerne überlassen. Außerdem haben wir ein geräumiges Bad und Küche (ohne Kühlschrank, was bei der Höhe allerdings nicht so ein Problem ist) und ein Wohn- bzw. Esszimmer. (Siehe Fotos) Unser Zusammenleben funktioniert bisher sehr gut, was nicht zu unterschätzen ist.
Die Sprache
Anders als Felix, Leonie und Ellen konnte/kann ich kein Spanisch. Mittlerweile geht Smalltalk schon ein wenig und mit gutem Willen und Geduld komme ich ganz gut durch den Alltag. Die Schuhputzer sind da glücklicherweise sehr geduldig und freuen sich sogar, wenn sie einem ein wenig beibringen können. Da viele der Schuhputzer vom Land kommen, sprechen einige mehr oder weniger auch Aymara, was sie mir mit Entzücken ebenfalls beizubringen versuchen. Im Gegenzug bringe ich manchen Floskeln auf Deutsch oder Englisch bei. Über diese Sprachspiele komme ich ganz gut mit den Schuhputzern ins plaudern. Ob ich noch einen Sprachkurs mache, weiß ich noch nicht. Ich warte mal ab wie sich mein Spanisch entwickelt.
Das Wetter/die Höhe
Obwohl hier gerade Winter ist und man sich auf gut 3500m befindet ist es Tagsüber doch sehr warm. Dies ist allerdings viel stärker sonnenabhängig als in Deutschland. Sobald man in einem Hausschatten ist, Wolken am Himmel sind oder die Sonne untergeht, wird’s sehr kalt. Die Höhe an sich ist auch gewöhnungsbedürftig. So ist man ständig am Schnaufen und Abend ungewöhnlich erschöpft. Trotzdem waren Felix und ich vorgestern in El Alto (4000m) Fußballspielen, was erstaunlich gut ging. Zu der körperlichen Belastung kommen Umstellungen, wie die, dass Wasser schon bei 86°C kocht und aus Deutschland mitgebrachte Cremes und Salben durch den geringeren Druck beim Öffnen sich selbstständig entleeren.
Soo. Das war jetzt erstmal ein kleiner Abriss der letzten zwei Wochen. Mir fallen jetzt schon jede Menge Sachen ein, die ich noch erzählen könnte, aber wie es im spanischen heißt Poco a Poco (Stück für Stück).
Bei irgendwelchen Kommentaren oder Fragen bitte eine E-Mail ([email protected]) an mich, ich habe diese Funktion auf dieser Seite noch nicht rausgekriegt.
Als kleiner Hinweis noch die offizielle VamosJuntos Facebookseite - https://www.facebook.com/vamosjuntosbolivien -, die ich dieses Jahr verwalten und aktualisieren werde.
Soweit erstmal. Liebe Grüße aus dem La Paz,
bis Bald, Henrik Detering.
06.8.2013
Sooo.. und schon sind es nur noch 5 Tage bis der Flug geht. Seit gestern habe ich nun auch endlich mein Visum. Hier bei gab es einige Schwierigkeiten. Zuerst waren dem bolivianischen Konsulat die Klebeplaketten ausgeggangen mit denen sie die Visa für gültig erklären und dann schien es, als wären meine Unterlagen versehentich an eine falsche Adresse, nach Celle, geschickt worden, was sich dann im enteffekt doch als falsch herrausgestellt hat. Naja jetzt habe ich wenigstens alles beisammen und auch der USA versichert, keine terroristischen Aktionen zu planen. Dem Abflug steht also nichts mehr im Wege.
Auch alle notwendigen Impfungen wie Hepatitis und Typhus habe ich hinter mir und unser WG-Wohnung in La Paz haben wir jetzt auch schon. Sie soll kleiner sein als die Vorige aber dafür gemütlicher und vor allem wärmer, was bei momentan 7°C Morgens nicht verkehrt ist. Ich habe dann ein Zimmer zusammen mit Felix.
Der nächste Blog wird dann wohl schon aus La Paz sein! :)
Sooo.. und schon sind es nur noch 5 Tage bis der Flug geht. Seit gestern habe ich nun auch endlich mein Visum. Hier bei gab es einige Schwierigkeiten. Zuerst waren dem bolivianischen Konsulat die Klebeplaketten ausgeggangen mit denen sie die Visa für gültig erklären und dann schien es, als wären meine Unterlagen versehentich an eine falsche Adresse, nach Celle, geschickt worden, was sich dann im enteffekt doch als falsch herrausgestellt hat. Naja jetzt habe ich wenigstens alles beisammen und auch der USA versichert, keine terroristischen Aktionen zu planen. Dem Abflug steht also nichts mehr im Wege.
Auch alle notwendigen Impfungen wie Hepatitis und Typhus habe ich hinter mir und unser WG-Wohnung in La Paz haben wir jetzt auch schon. Sie soll kleiner sein als die Vorige aber dafür gemütlicher und vor allem wärmer, was bei momentan 7°C Morgens nicht verkehrt ist. Ich habe dann ein Zimmer zusammen mit Felix.
Der nächste Blog wird dann wohl schon aus La Paz sein! :)
24.6.2013
Ohne Spenden kann eine wohltätige Organisaion wie Vamos Juntos natürlich nicht funtionieren. An alle die Spenden möchten, oder auch einfach nur so Interesse an dem Projekt haben können und sollen sich jederzeit bei mir melden! :)
Nur der Vollständigkeit halber hier das Spendenformular:
Ohne Spenden kann eine wohltätige Organisaion wie Vamos Juntos natürlich nicht funtionieren. An alle die Spenden möchten, oder auch einfach nur so Interesse an dem Projekt haben können und sollen sich jederzeit bei mir melden! :)
Nur der Vollständigkeit halber hier das Spendenformular:
spendenformular_01.pdf | |
File Size: | 126 kb |
File Type: |
24.6.2013
Jetzt nocheinmal ein kleiner Zukunftsblick: Ich fliege am 11. August von Frankfurt aus los, über Madrid und Miami. Hier treffe ich dann meine 3 Mitfreiwilligen Ellen, Leonie und Felix, mit denen ich dann voraussichtlich einen Tag in Miami verbringe und dann gemeinsam mit ihnen weiter nach La Paz fliege.
Dies ist allerdings ja noch 6 Wochen hin. Vorher fahre ich noch mit zwei Freunden an den Walchsee und mit der lieben Klara nach Amsterdam. Voraussichtlich fahre ich auch noch nach Kiel. Zwischenduch wird dann noch gepackt und spanisch gelernt! :P So jetzt hier nochmal der Link von meiner Entsendeorganisation: VamosJuntos.de
Jetzt nocheinmal ein kleiner Zukunftsblick: Ich fliege am 11. August von Frankfurt aus los, über Madrid und Miami. Hier treffe ich dann meine 3 Mitfreiwilligen Ellen, Leonie und Felix, mit denen ich dann voraussichtlich einen Tag in Miami verbringe und dann gemeinsam mit ihnen weiter nach La Paz fliege.
Dies ist allerdings ja noch 6 Wochen hin. Vorher fahre ich noch mit zwei Freunden an den Walchsee und mit der lieben Klara nach Amsterdam. Voraussichtlich fahre ich auch noch nach Kiel. Zwischenduch wird dann noch gepackt und spanisch gelernt! :P So jetzt hier nochmal der Link von meiner Entsendeorganisation: VamosJuntos.de
24.6.2013
Diese Fotos hier kommen auch noch aus Deutschland. Sie sind vom Vorbereitungsseminar in Köln. Super 8 Tage!
Der Begriff Werwölfe entstand bei dem Gruppenspiel "Werwolf". Ein tolles Spiel! :D
Diese Fotos hier kommen auch noch aus Deutschland. Sie sind vom Vorbereitungsseminar in Köln. Super 8 Tage!
Der Begriff Werwölfe entstand bei dem Gruppenspiel "Werwolf". Ein tolles Spiel! :D
24.6.2013
So. Mein erster Eintrag! Herzlich Willkommen an alle "Follower" wie man so schön sagt.
Auf diesem ersten Foto ist meine erste Soendensammelaktion für meine Entsendeorganisation Vamos Juntos zu sehen. Hierbei setzte ich mich mit Schuhputz-Ausrüstung ausgestattet in das Lehrerzimmer meiner Schuhe und putzte gegen eine angemessene Spende Schuhe. Die Idee kam, da ich in meinem Sozialen Jahr in La Paz, Bolivien, mit Schuhputzern arbeite und ich mich auf diese Weise selbst einmal in ihre Lage versetzte. Unterstützt wurde ich hierbei von meinem Tutor Herr Olbrich, der jedem Spenden einen schmackhaften Espresso spendierte. In diesen zwei Tagen Schuhe putzen sammelte ich 223,21 € Spenden!
In den Dokumenten unten sind weitere interessante Infos zu Vamos Juntos (VJ) und meiner Arbeit. Sie stammen von den grünen Plakat!
So. Mein erster Eintrag! Herzlich Willkommen an alle "Follower" wie man so schön sagt.
Auf diesem ersten Foto ist meine erste Soendensammelaktion für meine Entsendeorganisation Vamos Juntos zu sehen. Hierbei setzte ich mich mit Schuhputz-Ausrüstung ausgestattet in das Lehrerzimmer meiner Schuhe und putzte gegen eine angemessene Spende Schuhe. Die Idee kam, da ich in meinem Sozialen Jahr in La Paz, Bolivien, mit Schuhputzern arbeite und ich mich auf diese Weise selbst einmal in ihre Lage versetzte. Unterstützt wurde ich hierbei von meinem Tutor Herr Olbrich, der jedem Spenden einen schmackhaften Espresso spendierte. In diesen zwei Tagen Schuhe putzen sammelte ich 223,21 € Spenden!
In den Dokumenten unten sind weitere interessante Infos zu Vamos Juntos (VJ) und meiner Arbeit. Sie stammen von den grünen Plakat!
informationen_zu_vj.docx | |
File Size: | 23 kb |
File Type: | docx |
geputzt_in_die_klasse.docx | |
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File Type: | docx |